VW-Aktie tiefer: Klimaklage gegen VW vor Gericht abgewiesen - VW-Tochter Audi will E-Autos in den USA bauen
Ein Detmolder Biobauer ist vor Gericht mit dem Versuch gescheitert, den Autokonzern Volkswagen zur Einstellung seines Verbrennergeschäfts zu zwingen.
Werte in diesem Artikel
Das Landgericht Detmold wies eine entsprechende Klage am Freitag als insgesamt unbegründet ab. Der Landwirt Ulf Allhoff-Cramer hatte argumentiert, dass er durch die Folgen des Klimawandels in seinem Eigentum und in seiner Gesundheit beeinträchtigt werde. Er hatte VW eine übermäßige CO2-Emission vorgeworfen und gefordert, dies zu unterlassen. Der Autokonzern sollte den Verkauf von Autos und leichten Nutzfahrzeugen mit Verbrennungsmotoren stark runterfahren und 2030 ganz einstellen.
Diesem Vorhaben erteilten die Richter aber eine Absage. Sie gaben in ihrem am Freitag verkündeten Urteil zu bedenken, dass nicht feststehe, ob mit der geforderten Einstellung des Verbrennergeschäfts die behaupteten Beeinträchtigungen beseitigt würden. VW könne nicht vorgeschrieben werden, zukünftig nur auf Elektro als Antriebstechnologie zu setzen, da es auch noch andere ernsthafte Alternativen zu Benzinern und Dieselmotoren gebe, etwa Brennstoffzellen-Antriebe, begründete das Gericht seine Entscheidung.
Greenpeace zeigte sich enttäuscht und kündigte an, dass man in Berufung gehen werde. "Das Urteil hinterlässt den fatalen Eindruck, dass sich das Gericht mit dem detailliert dargelegten Zusammenhang zwischen VWs enormen CO2-Ausstoß und den schon heute spürbaren Schäden für den Kläger gar nicht auseinandersetzen wollte", sagte Greenpeace-Vorstand Martin Kaiser. "Angesichts einer galoppierenden Klimakrise halten wir es aber für unabdingbar, die globale Verantwortung eines Konzerns wie Volkswagen, mit seinem ländergroßen CO2-Fußabdruck gerichtlich klären zu lassen."
Volkswagen sah sich hingegen in seiner Auffassung bestätigt, dass Klimaklagen gegen einzelne herausgegriffene Unternehmen der falsche Weg seien und dass es dazu im Recht keine Grundlage gebe. "Das Gericht hat bekräftigt, dass Volkswagen eine erlaubte Tätigkeit ausübt, die unionsrechtlich abschließend geregelt ist, und dass es nicht Aufgabe eines Landgerichts ist, über solche klimapolitischen Fragen zu entscheiden", hieß es in einem VW-Statement. Es sei Aufgabe des Gesetzgebers, den Klimaschutz mit seinen weitreichenden Auswirkungen zu gestalten.
Eine ähnliche Klimaklage von Greenpeace vor dem Landgericht Braunschweig war unlängst ebenfalls gescheitert. Auch in diesem Verfahren will die Umweltschutzorganisation in die nächste Instanz gehen. Klagen der Deutschen Umwelthilfe gegen BMW in München und gegen Mercedes-Benz in Stuttgart waren ebenfalls abgewiesen worden.
Audi will E-Autos in den USA bauen
Audi möchte Elektroautos künftig auch in den USA bauen. Die Volkswagen-Tochter hat bislang kein Werk dort, und mit den neuen Subventionen "ist der Bau eines US-Werks für Elektroautos natürlich hochattraktiv geworden", sagte Vorstandschef Markus Duesmann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"Entscheidungen sind bisher nicht gefallen, aber der Volkswagen-Konzern wird in Zukunft wahrscheinlich mehr Autos für den US-Markt auch dort bauen als bisher", sagte Duesmann. Ein eigenes Audi-Werk oder ein Werk mit anderen Marken des VW-Konzerns sei möglich. "Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das im Konzernverbund machen, ist allerdings groß."
Die "Automobilwoche" berichtete, der Volkswagen-Konzern werde für seine neue E-Auto-Marke Scout ein neues Werk in den USA bauen. "Die Entscheidung, das Werk selbst hochzuziehen, liegt als Beschlussvorlage vor und ist damit gefallen", zitierte die Branchenzeitung aus Unternehmenskreisen. Der Produktionsstart sei für 2026 geplant. Zunächst sollten ein Elektro-Pick-up sowie ein SUV vom Band laufen. Es sei vorstellbar, dass auch Audi dort produziert. Eine Konzernsprecherin sagte in Wolfsburg, die Entscheidung über eine neue Fabrik sei noch nicht gefallen.
Volkswagen hat ein großes Werk in Chattanooga in Tennessee, das fortan auch E-Autos baut. Audi beliefert den US-Markt bislang vom SUV-Werk in Mexiko und den anderen Standorten aus.
Duesmann kündigte an, in den nächsten zwei Jahren kämen über 20 neue Audi-Modelle auf den Markt - die Hälfte davon vollelektrisch. Mit den neuen Elektro-Audis hoffen die Ingolstädter, auf dem großen chinesischen Markt künftig wieder "eine ebenso starke Rolle spielen zu können wie bisher mit unseren Verbrennern".
In der nordchinesischen Metropole Changchun errichtet Audi gerade ein eigenes Werk, in dem auf Basis der mit Porsche entwickelten Luxus-Plattform PPE jährlich bis zu 150 000 Elektroautos für den chinesischen Markt gebaut werden sollen. Bislang produziert Audi in Changchun in den Werken von FAW Volkswagen und in Schanghai bei SAIC Volkswagen
Die VW-Vorzugsaktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 1,55 Prozent tiefer bei 129,86 Euro.
DETMOLD (dpa-AFX) / INGOLSTADT/WOLFSBURG (dpa-AFX)
Ausgewählte Hebelprodukte auf Volkswagen (VW) St.
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Volkswagen (VW) St.
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Name | Hebel | KO | Emittent |
---|
Weitere Volkswagen (VW) St. News
Bildquellen: pokchu / Shutterstock.com
Nachrichten zu Volkswagen (VW) AG Vz.
Analysen zu Volkswagen (VW) AG Vz.
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
23.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
23.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Jefferies & Company Inc. | |
23.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG | |
06.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
03.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Overweight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
23.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Jefferies & Company Inc. | |
03.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Overweight | Barclays Capital | |
11.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Jefferies & Company Inc. | |
11.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
01.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
23.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
06.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
29.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
29.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
27.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
Datum | Rating | Analyst | |
---|---|---|---|
23.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG | |
03.12.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG | |
30.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG | |
07.10.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG | |
30.09.2024 | Volkswagen (VW) vz Sell | UBS AG |
Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Volkswagen (VW) AG Vz. nach folgenden Kriterien zu filtern.
Alle: Alle Empfehlungen