Munich Re-Aktie unbeeindruckt: Munich Re sieht sich für 2017 auf Kurs
Die Munich Re gibt sich nach dem ersten Quartal optimistisch.
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"Nach einer ersten Einschätzung des Geschäftsverlaufs in den ersten drei Monaten dieses Jahres liegen wir erfreulicherweise gut auf Kurs, um unser Gewinnziel zu erreichen", sagte der scheidende Vorstandschef Nikolaus von Bomhard auf der Hauptversammlung des weltgrößten Rückversicherungskonzerns in München.
Die Munich Re hat 2016 einen deutlichen Gewinnrückgang auf 2,6 von 3,1 Milliarden Euro im Vorjahr verbucht. Das sei "kein Ergebnis mit Goldrand", gab von Bomhard zu, aber ein ordentliches Jahr. Für das laufende Jahr rechnet das Unternehmen abermals mit einem Rückgang auf 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro.
Von Bomhard verwies in seiner Rede auf die niedrigen Zinsen, die sich immer stärker in den Kapitalerträgen niederschlagen und auf den Preisrückgang in der Rückversicherung. "Profitables Wachstum ist derzeit nicht in einem Maße zu erzielen, dass die Ertragseinbußen vollkommen kompensiert werden könnten." Vor diesem Hintergrund sei das genannte Gewinnziel "durchaus ambitioniert", so der Manager.
Weil sich der Preisverfall mittlerweile aber verlangsamt habe und bei den Zinsen, zumindest in den USA, ein "Silberstreif am Horizont" zu erkennen sei, gab sich von Bomhard für die nächsten Jahre optimistisch. Er hob auch die laufende Restrukturierung bei der Erstversicherungstochter Ergo hervor, die demnächst wieder steigende Erträge liefern soll. "Mittelfristig sind unsere Aussichten auf wieder wachsende Gewinne gut."
Dieses wird von Bomhard nicht mehr zu verantworten haben. Er wird seinen Posten mit Ablauf des heutigen Tages an seinen Vorstandskollegen Joachim Wenning abgeben. Damit endet eine Ära beim weltgrößten Rückversicherer. Von Bomhard wurde erstmals 2000 in das Führungsgremium des DAX-Konzerns bestellt, das er seit Anfang 2004 als Vorsitzender leitet.
Ob von Bomhard nach einer Abkühlungsphase von zwei Jahren als Aufsichtsrat zur Munich Re zurückkehrt, lässt er bislang offen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit bei "etwas über 50 Prozent" liege, wie er jüngst sagte.
Fondsmanager Ingo Speich von Union Investment sähe von Bomhard gerne an der Spitze des Aufsichtsrates. "Sie waren immer ein Garant für Verlässlichkeit", so Speich.
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In einer wohlwollenden Rede stellte Speich dem scheidenden Konzernchef ein insgesamt gutes Zeugnis aus. "Ihre größte Leistung war es, den Konzern unfallfrei durch die Finanzkrise zu führen", sagte er laut vorab verbreitetem Manuskript. Selbst auf dem Höhepunkt der Krise sei die Munich Re immer ein sicherer Hafen gewesen.
Gleichwohl äußerte der Fondsmanager auch Kritik. Die zielt vor allem auf das Sorgenkind Ergo. Ein rechtzeitiger Verkauf vor der Finanzkrise sei versäumt worden. Ergo binde einen erheblichen Teil des Kapitals der Munich Re, verdiene jedoch ihre Kapitalkosten nicht und verwässere das Konzernergebnis, so Speich.
Von Bomhards Nachfolger Wenning gab Speich mit auf dem Weg, er solle "die bewährte DNA von Munich Re nicht in Frage stellen". Die nächste Krise komme bestimmt, "und dann machen sich die konservativen Tugenden wieder stärker bezahlt", so Speich.
Vor allem müsse sich Wenning daran machen, die hausgemachten Probleme bei Ergo nach zwei verlorenen Jahrzehnten endlich in den Griff zu bekommen. Der Fondsmanager gab sich aber zuversichtlich, dass mit dem neuen Ergo-Chef und Vorstandsmitglied Markus Rieß der "richtige Mann am richtigen Platz" sei. Erst seine schonungslose Bestandsaufnahme habe die Probleme offengelegt. "Das Ergo-Desaster muss ein Ende haben!" rief Speich Wenning zu.
Er kündigte an, bei allen Tagsordnungspunkten mit Ausnahme jener Punkte im Sinne des Managements zu stimmen, die sich um Aktienrückkäufe drehen. Union Investment bevorzuge gegenüber Aktienrückkäufen generell eine Bardividende.
Die Munich Re-Aktie zeigt sich von der optimistischen Einschätzung unbeeindruckt. Am Mittwochmittag notiert das Papier mit kleinen Abschlägen von 0,2 Prozent.
FRANKFURT (Dow Jones)
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