RWE-Chef verteidigt innogy-Zerschlagung als beste Option
RWE-Chef Rolf Martin Schmitz hat die mit E.ON vereinbarte Zerteilung der RWE-Ökostromtochter innogy als beste Option verteidigt.
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"Es ging dabei nicht allein um einen möglichst hohen Kaufpreis. Uns ging es vor allem um die beste Zukunftsperspektive für RWE insgesamt", sagte Schmitz laut Redetext auf der Hauptversammlung in Essen.
Er habe viele Gespräche mit Interessenten geführt, verschiedene Alternativen abgewogen. Das Geschäft mit E.ON bringe jedoch das größte Potenzial mit sich.
E.ON und RWE haben sich entschlossen, die noch nicht einmal zwei Jahre bestehende innogy zu zerschlagen. E.ON verleibt sich Netzsparte und Vertrieb des bisherigen Konkurrenten ein, während RWE die in die Tochter ausgelagerten erneuerbaren Energien zurückholt. Dazu soll noch die Grünstromsparte E.ONs kommen. Zu guter Letzt wird RWE an E.ON mit knapp 17 Prozent beteiligt sein.
"Auf einen Schlag entwickeln wir uns zum zweitgrößten Offshore-Windbetreiber und zur Nummer 3 bei den erneuerbaren Energien insgesamt in Europa", erläuterte Schmitz den Anteilseignern.
Wenige Braunkohlegegner demonstrieren gegen RWE
Der Verweis auf die neue Schlagkraft des Versorgers bei grünem Strom konnte die vor der Hauptversammlung demonstrierenden Braunkohlegegner nicht überzeugen. Sie warfen RWE vor, den Klimawandel anzuheizen und durch die Braunkohletagebaue die Natur zu zerstören. Der vorher erwartete Großprotest gegen den Stromkonzern blieb aber aus. Vor der Grugahalle versammelten sich rund 50 Braunkohlegegner. Schmitz erklärte in seiner Rede, dass es sich ein Industrieland wie Deutschland nicht leisten könne, gleichzeitig aus der Atomkraft und der Kohle auszusteigen.
Unterstützung erhielt der RWE-Vorstandsvorsitzende von der Anlegerseite. Union-Investment-Fondsmanager Thomas Deser sieht durch den innogy-Coup bessere Aussichten für das Unternehmen. "Schon die Ankündigung hat die Aktienkurse aller drei Unternehmen deutlich beflügelt - aus Kapitalmarktsicht das seltene Beispiel einer Triple-Win-Situation", sagte Deser. Er kritisierte aber die Struktur, mit der die innogy bisher vom Mutterkonzern gesteuert wurde, als falsch. "Eine 77-Prozent-Beteiligung kann nicht an der langen Leine als Finanzbeteiligung geführt werden", monierte der Fondsmanager.
Für das laufende Jahr bestätigte RWE seine schwächere Prognose. Wegen gesunkener Strompreise soll nur noch ein bereinigtes Nettoergebnis zwischen 0,7 und 1,0 Milliarden Euro erreicht werden. Den Aktionären soll dennoch eine um 20 Cent höhere Dividende von 0,70 Euro je Anteilsschein ausgeschüttet werden. Für das kommende Jahr stellte Schmitz eine weitere Erhöhung in Aussicht.
DJG/chg/smh
ESSEN (Dow Jones)
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Bildquellen: RWE, innogy SE
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