0:1 in Mönchengladbach

Bitterer Rückschlag für dezimierten BVB - BVB-Chef Watzke hält Haaland-Wechsel nicht für ausgemachte Sache

27.09.21 06:40 Uhr

Bitterer Rückschlag für dezimierten BVB - BVB-Chef Watzke hält Haaland-Wechsel nicht für ausgemachte Sache | finanzen.net

Marco Rose gratulierte all seinen früheren Gladbacher Spielern zum Derby-Sieg, erst dann kümmerte sich der Coach um die Frustbewältigung im Lager von Borussia Dortmund.

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Zu der Zeit waren die vielen Pfiffe für den Ex-Coach an alter Wirkungsstätte längst dem großen Jubel über ein schwer erkämpftes 1:0 (1:0) der Gladbacher Borussia gewichen. "Ich hatte hier zwei hervorragende Jahre. Ich war in der Kabine und habe so viele Menschen getroffen, auf die ich mich gefreut habe", sagte Rose dem TV-Sender Sky. Mit dem unangenehmen Empfang vonseiten der verärgerten Gladbach-Fans hatte er gerechnet: "Man kann sich auf ein paar Dinge einstellen."

So war es sportlich ein Abend zum Vergessen beim BVB. Kein Torjäger Erling Haaland, kein Kapitän Marco Reus - keine Punkte. Ohne seine beiden verletzten Schlüsselspieler erlitt der BVB nach zuvor vier Erfolgen in Serie wieder einen Rückschlag.

"Bis zum Platzverweis war es ein 50:50-Spiel. Ein Tick mehr Willen und Härte hätte es gebraucht, um zu treffen", sagte Nationalspieler Mats Hummels. Auf der Gegenseite waren die so schwach gestarteten Gladbacher dagegen hochzufrieden. "Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Wir haben dafür hart gearbeitet. Es war ein richtiger Kampf, diesen haben wir gewonnen. Wir lieben Spiele gegen große Mannschaften", sagte Matchwinner Denis Zakaria, der in aufgeheizter Atmosphäre vor 25 000 Zuschauern im Borussia-Park den Siegtreffer erzielte (37. Minute).

"Wir haben uns total auf uns fokussiert. Das haben wir sehr gut gemacht. Wir haben hochverdient gewonnen. Es ist nicht wieder alles top. Sieben Punkte aus sechs Spielen sind trotzdem zu wenig. Wir sollten diese Euphorie mitnehmen", ergänzte Jonas Hofmann, der sich auf das Wiedersehen mit Rose "gefreut" hat. "Der ein oder andere Fan hat sich auch gefreut, seinem Unmut freien Lauf zu lassen. Es war klar, dass es laut werden würde", sagte der Nationalspieler.

Der BVB verlor nicht nur die Generalprobe für das zweite Gruppenspiel in der Champions League am Dienstag gegen Benfica Lissabon, sondern auch Mahmoud Dahoud. Der ehemalige Gladbacher sah in der 40. Minute die Gelb-Rote Karte, was Hummels als zu hart empfand: "Er gibt Gelb wegen des Abwinkens. Ihn dafür runterzuschicken, ist meines Erachtens falsch."

Schiedsrichter Deniz Aytekin verteidigte seine Entscheidung. "Wir hatten in der ersten Szene wenige Minuten vorher Guerreiro, der abwinkt. Ich habe ihm unmissverständlich erklärt, dass ich dieses Verhalten auf dem Platz nicht möchte. Wir haben ein Mindestmaß an Respekt verdient", sagte der Referee und führte weiter aus: "Es wird so selbstverständlich gemacht, dass das nichts Schlimmes ist. Natürlich kann man sagen: Es ist hart. Ein bestimmtes Verhalten auf dem Platz muss unterbunden werden. Es hat ja nicht jeder ein Freilos. In der Summe war mir dieses respektlose Abwinken zu viel."

Rose konnte die Entscheidung dagegen nicht verstehen: "Der Grundsatz ist richtig. Da müssen wir uns als Trainer und Spieler in die Pflicht nehmen. Aber sich irgendeinen rauszusuchen und ein Zeichen setzen zu wollen? Entweder alle oder gar keiner."

Die kurzfristigen Ausfälle der eigentlich unverzichtbaren Stammkräfte Haaland (muskuläre Probleme) und Reus (Kapselreizung im Knie) erforderten einen umfangreichen Umbau in der geplanten Dortmunder Startelf. So stürmte der erst 16 Jahre alte Youssoufa Moukoko für Haaland, den Platz von Reus im zentralen offensiven Mittelfeld nahm Dahoud ein. Zudem stellte Trainer Rose auf eine Dreierkette in der Abwehr um.

Trotz dieser Umstellungen erwischte der BVB den besseren Start und schien bei einem Abseitstor durch BVB-Ersatzkapitän Mats Hummels (8.) der frühen Führung nahe. Gleichwohl taten sich beide Teams beim Herausspielen von Torchancen schwer. Den Gladbachern, die wieder auf den von einer Muskelverletzung genesenen Nationalspieler Jonas Hofmann zählen konnten, mangelte es an Ideen, den Gästen an Durchschlagskraft im Angriffszentrum.

Das erwartete Rassespiel der beiden eigentlich spielstarken Teams mit viel Tempo und Torraumszenen entwickelte sich deshalb zunächst nicht. Erst nach 30 Minuten nahm die Partie mehr Fahrt auf, weil die Gladbacher nun mutiger und schneller nach vorn spielten. Und dieser Elan wurde umgehend belohnt. Nach einem unglücklichen Abwehrversuch von BVB-Talent Jude Bellingham war Zakaria mit einem Schuss aus zwölf Metern zur Stelle und brachte sein Team in Führung.

Dass Regisseur Dahoud nur drei Minuten später nach seinem zweiten Foulspiel und Unmutsbekundungen gegen Schiedsrichter Deniz Aytekin Gelb-Rot sah, stellte den BVB vor zusätzliche Probleme. Die folgenden Versuche, die Gladbacher Deckung vor der Pause ernsthaft in Verlegenheit zu bringen, blieben wirkungslos.

Auch die mutige Entscheidung von BVB-Coach Rose, zur Pause mit Thorgan Hazard einen weiteren Angreifer für Abwehrspieler Marin Pongracic einzuwechseln, machte sich nicht bezahlt. Die besseren Chancen hatten die Gladbacher bei Schüssen von Hofmann (55.) und Luca Netz (56.). Dagegen war für die harmlosen Dortmunder zumeist spätestens an der Strafraumgrenze Endstation. Vor allem Neuzugang Donyell Malen enttäuschte. In der Schlussminute gab es aber doch noch eine Chance, Hazard scheitert ganz knapp per Kopf.

BVB-Chef Watzke hält Haaland-Wechsel nicht für ausgemachte Sache

Hans-Joachim Watzke sieht einen Vereinswechsel von Erling Haaland zum Ende dieser Saison nicht als ausgemachte Sache. "Es ist noch nicht entschieden, ob er im Sommer wirklich geht", sagte der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund am Sonntag im "Doppelpass" bei Sport1 ungeachtet der anhaltenden Meldungen über eine Ausstiegsklausel für den Norweger in Höhe von 75 Millionen Euro. Ob diese Klausel für das kommende Jahr wirklich existiert, wollte Watzke nicht kommentieren: "Ich habe noch niemals in meinem Leben über Vertragsinhalte von Spielern geredet."

Seine Aussage aus dem Jahr 2012, dass es in Dortmund künftig keine Verträge mehr mit Ausstiegsklauseln geben wird, sei mittlerweile unzeitgemäß: "Es gibt ganz wenige Sätze in diesem Leben, die für alle Zeiten in Stein gemeißelt sind. Wenn du kein Betonkopf bist, musst du merken, dass sich die Welt verändert hat. Ich würde heute niemals wieder sagen, es würde niemals ein Spieler des BVB eine Ausstiegsklausel haben. Es ist dem Prozess des Lebens geschuldet, dass man sich nach neun Jahren einfach neu definiert."

Nach Einschätzung von Watzke wird Haaland "irgendwann sowieso bei einem der besten Vereine der Welt spielen. Aber er hat noch so viel Zeit", kommentierte er. "Robert Lewandowski war nach seinem Wechsel von Lech Posen vier Jahre bei uns, bevor er zum FC Bayern ging." Für den Fall eines Abgangs von Haaland versprach Watzke schnelle Abhilfe: "Auf eines können sich unsere Leute verlassen. Wir werden einen finden", sagte Watzke mit Verweis auf die erfolgreiche Entwicklung des BVB von Talenten in den vergangenen Jahren.

Wechsel zur DFL? BVB-Chef Watzke: 'Denke gar nicht drüber nach'

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke drängt es nicht zu einem Wechsel auf den Posten des Aufsichtsratschefs bei der Deutschen Fußball Liga. "Dass ich es anstrebe, das ist ein Tick zu viel", sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund am Sonntag im "Doppelpass" bei Sport1. Sollte aber Peter Peters seine Ämter bei der DFL aufgeben wollen und es eine Vakanz im Ligaverband geben, "dann denke ich drüber nach. Momentan denke ich gar nicht drüber nach", versicherte Watzke. "Ich weiß, dass es eine Verantwortung gibt. Man kann nicht immer nur meckern", fügte der 62-Jährige hinzu.

Die DFL-Spitze steht ohnehin vor einem Umbruch. Der langjährige Liga-Chef Christian Seifert hat seinen Rückzug angekündigt, zu Beginn des nächsten Jahres rückt Donata Hopfen an die Spitze der Geschäftsführung. Aufsichtsratschef Peters wird als Anwärter auf das Amt des Präsidenten beim Deutschen Fußball-Bund gehandelt, den er derzeit interimsweise gemeinsam mit Rainer Koch führt.

Watzke indes betonte: "Peter Peters hat noch nirgendwo gesagt, dass er nicht mehr will." Er selbst würde ohnehin am liebsten beim BVB bleiben. "Das ist für mich ein Traumjob. Ich liebe diesen Job, ich liebe diesen Verein", sagte Watzke. Wegen der Folgen der Corona-Krise hatte er seinen eigentlich für 2022 avisierten Ausstieg bei den Dortmundern verschoben und seinen Vertrag bis zum 31. Dezember 2025 verlängert.

/bue/DP/zb

MÖNCHENGLADBACH/MÜNCHEN (dpa-AFX)

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