MACD

Der MACD (Moving-Average-Convergence-Divergence) ist ein häufig verwendeter Indikator in der Markttechnik. Er wurde vom Anlagestrategen und Buchautor Gerald Appel entwickelt und ist heute praktisch in allen Softwarepaketen für die Chartanalyse enthalten. Der MACD visualisiert das Zusammen- und Auseinanderlaufen des gleitenden Durchschnitts und gehört zu den sogenannten Trendfolgern. Trendfolge-Instrumente werden allgemein dazu verwendet, in bereits erkennbare Kurstrends einzusteigen und gewinnbringend auszusteigen, sobald der Trend bricht.

MACD

Für die Ermittlung des MACD werden zwei unterschiedliche exponentiell gewichtete gleitende Durchschnitte benötigt, die aus Datenreihen der Schlusskurse berechnet werden. Der MACD ist die Differenz zwischen dem kürzeren (schnelleren) und dem längeren (langsameren) Durchschnittswert. Zur Anzeige des Indikators werden zwei Linien plus ein Histogramm verwendet. Als erstes gibt es die eigentliche MACD-Linie (meistens blau dargestellt), dann die Signal- oder Durchschnittslinie (rot dargestellt) und schließlich das Histogramm, welches die Differenz der ersten beiden bildet (in der Regel als Bar Chart eingezeichnet). Durch diese Darstellung werden Änderungen der Stärke, die Richtung, das Momentum und die Länge eines Kurstrends ersichtlich.

Die übliche Interpretation des MACD geschieht wie folgt:

1. Ein steigender MACD zeigt den Aufwärtstrend einer Aktie an, ein sinkender einen Abwärtstrend. Je grösser der Abstand des MACD von seiner Nulllinie ist, desto kräftiger ist der Trend.

2. Wenn die blaue MACD Linie die rote Signallinie nach oben kreuzt, entsteht ein Kaufsignal. Kreuzt der MACD dagegen die Signallinie von oben nach unten, rät das zum Verkauf.

3. Erreicht der Kurs einer Aktie neue Hochpunkte und werden diese nicht durch gleichzeitige Hochs im MACD bestätigt, spricht man von einer negativen Divergenz. Das bedeutet, dass die Marktsättigung der Aktie hoch ist und bald mit Abgaben und einem sinkenden Kurs zu rechnen ist. Umgekehrt ist es ein positives Zeichen, wenn neue Tiefs der Aktie nicht mehr vom MACD bestätigt werden. Das weist darauf hin, dass die Verkäufe der entsprechenden Aktie am Abnehmen sind.

Wie andere Marktinstrumente liefert auch der MACD manchmal Fehlsignale und sollte daher mit Vorsicht angewandt werden.