Hausse
Eine Hausse ist ein Begriff aus der Welt der Börse. Übersetzt bedeutet Hausse "Hoch". Das Wort steht für ein beständiges Ansteigen der Kurse.
Die Börse nutzt als Symbol zwei mächtige Tiere, die bereits in den Zeiten der Antike für Kraft und Gefährlichkeit standen: Der Bulle und der Bär.
Der Bulle gilt als das womöglich aggressivste Tier, das die antike Welt kannte: Er greift geradezu ununterbrochen an, was sich auch in heutigen Stierkämpfen noch zeigt. Er stößt dabei mit seinen Hörnern von unten nach oben und verkörpert damit die Hausse, während der Bär für die Baisse steht.
Eine Hausse äußert sich darin, dass die Kurse an den Börsen ständig steigen. Dies kann mitunter unterbrochen werden, wenn Anleger Gewinne einstreichen wollen, dennoch geht die Tendenz stetig nach oben.
Eine andauernde Hausse kann für Börsen und die Wirtschaft durchaus gefährlich werden, da sie zur Bildung von Spekulationsblasen führen kann: Wertpapiere oder auch Immobilen werden alleine durch das Gefühl der Anleger immer weiter in die Höhe getrieben und erreichen Kurse, die dem realen Gegenwert längst nicht mehr entsprechen.
Die Internet-Blase sowie auch die derzeitige Finanzkrise sind letztlich ein Ergebnis solcher Entwicklungen: Die derzeitige Krise wurde zunächst ausgelöst von einer Immobilienblase in den USA, wo auf ständig steigende Grundstückspreise gewettet wurde. Wenn dann zum Ende einer Hausse in der Regel zunächst die großen Anleger schlagartig ihre Papiere abstoßen, entwickelt sich ein rasend schneller Kurssturz, der vor allem kleine Anleger auf den Trümmern ihrer Investitionen sitzen lässt.
Die Konjunktur ist geprägt von zyklischen Abläufen, bei denen einer Hausse stets eine Baisse folgt und umgekehrt. Sofern dies in Maßen geschieht, ist es nicht weiter schwer zu verkraften; übertriebene Schwankungen können indes wie etwa 1929 die Welt in eine Katastrophe führen.