Konjunktur
Die Konjunktur bezeichnet generell die wirtschaftliche Lage eines Landes. Die Volkswirtschaftslehre betrachtet den Auslastungsgrad eines Unternehmens bzw. aller wirtschaftlichen Kapazitäten, für die eine konjunkturelle Entwicklung aufgezeigt werden soll, als maßgeblich. Führen Nachfrage- und Produktionsschwankungen zu einer Veränderung dieses Grads, dann verändert sich auch die Konjunktur. Vereinfacht gesagt bedeutet dies: Produziert ein Unternehmen mehr und muss dafür mehr der eigenen Ressourcen einsetzen, verbessert sich die Konjunktur. Passiert das umgekehrte Phänomen, verschlechtert sich diese.
Konjunktur und Wachstum
Häufig wird die Konjunktur mit Wachstum vermengt. Dies tritt insbesondere dann auf, wenn die Konjunktur dazu herangezogen wird, um die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu beschreiben, da dieses als der wichtigste gesamtstaatliche Indikator für die Konjunktur gilt. Dabei ist allerdings zu beachten, dass Konjunktur im Idealfall zu Wachstum führt, jedoch nicht selbst Wachstum ist. Wenn ein Unternehmen einen Auslastungsgrad von 100 Prozent erreicht hat, dann arbeitet es für diesen Augenblick am konjunkturellen Hochpunkt. Um sich noch steigern zu können, muss es seine Kapazitäten ausbauen. Diesen Prozess bezeichnet man als Wachstum.
Konjunktur kann auch in schlechten Zeiten zu Wachstum führen
Allerdings unterscheiden sich auch Unternehmen dafür zu wachsen, um die konjunkturelle Lage zu verbessern. Ist ein Produkt beispielsweise zu teuer, kann die Anschaffung neuer Maschinen die Stückkosten senken und auf diese Weise für eine Wiederbelebung der Konjunktur sorgen, da man so die eigenen Waren günstiger anbieten kann. Diese Logik hat auch im staatlichen Handeln ihren Widerhall gefunden. Nach Keynes muss der Staat in schwachen Zeiten investieren (und sich verschulden) und in guten Zeiten sparen, um auf diese Weise die wirtschaftliche Lage gerade in Krisenzeiten durch Konjunkturprogramme zu stützen.