Derivate

Es gibt Wertpapiere, die eher einer Wette gleichen als einem Finanzinstrument. Die Besonderheit eines Derivates liegt darin, dass der Anleger keine Aktien oder einen anderes Vermögensgegenstand, beziehungsweise ein Handelsgut kauft. Stattdessen muss der Investor einschätzen, wie sich der Kurs oder der Preis eines Basiswertes in der Zukunft entwickeln wird. Der Anleger schließt dann einen Vertrag mit einem Handelspartner ab, in dem vereinbart wird, dass zu einem Zeitpunkt in der Zukunft zu festgelegten Bedingungen der Vertragsgegenstand gekauft, verkauft oder getauscht wird oder dass eine Zahlung zum Wertausgleich geleistet wird. Zu den bekanntesten Derivaten zählen Optionen, Futures, Zertifikate und Swaps.

Die Basiswerte von Derivaten

Als Basiswerte für Derivate dienen nicht nur Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere. Stattdessen ist der Bereich der Basiswerte für Derivate breit gefächert. Er reicht von Rohstoffen, Lebensmitteln oder anderen Handelsgütern über Vermögensgegenstände, Zinssätze, Indizes oder weitere Referenzgrößen, die sich auf den Finanzmarkt beziehen. Doch auch das Eintreten oder das Ausbleiben eines Ereignisses, wie beispielsweise ein Staatsbankrott, die Insolvenz eines Unternehmens oder sogar ein Wirbelsturm oder andere Wetterphänomene können Basiswerte von Derivaten sein.

Die Nutzungsmöglichkeiten von Derivaten

Derivate werden vor allem zur Spekulation, zur Absicherung gegen Preisschwankungen oder Kursschwankungen und für das Profitieren von unterschiedlichen Preisen für gleiche Waren an verschiedenen Märkten, auch Arbitrage genannt, genutzt. Dabei hat der Anleger den Vorteil, dass er bei einem Derivat den Basiswert nicht kaufen muss. So muss meist weniger Kapital eingesetzt werden, was die Liquidität des Investors erhöht. Im Fall von Derivaten auf Lebensmittel, Rohstoffe oder landwirtschaftliche Produkte fallen außerdem keine Kosten für Transporte oder für die Lagerung der Waren an. Ferner kommt bei Derivaten ein Hebeleffekt zum Tragen, der dem Anleger einen höheren Gewinn bei einem geringen Kapitaleinsatz garantiert, als dies bei dem direkten Handel mit den Basiswerten möglich wäre.