Anleihe

Die Anleihe berechtigt zum Erhalt eines zeitabhängigen Entgelts (Zins) und zur Rückzahlung des überlassenen Kapitalbetrages in Form einer Raten- oder Einmaltilgung. Diese Wertpapiere sind in der Regel Überbringer-Papiere, das heißt, der Überbringer wird als Besitzer angesehen. Seitdem mit verschiedenen Gesetzesverordnungen und Beschlüssen der Börsenaufsichtsbehörde die Entmaterialisierung der Wertpapiere angeordnet wurde und diese in elektronischer Form hinterlegt sind, hat dieser Aspekt keine große Bedeutung mehr und die alten Urkunden sind höchstens noch Stücke für Sammler.

Die Anleihen der Banken werden der Gruppe der Unternehmensanleihen zugeteilt, dem stehen öffentliche Anleihen (Staatspapiere und andere Werte von öffentlichen Körperschaften wie Bund, Länder, Gemeinden usw.) gegenüber. Sie alle können wiederum mit fixem oder variablem Zinssatz, als Zerokupon oder Indexanleihen ausgegeben werden, aber auch in einer Form zwischen Aktien und Schuldverschreibungen als Wandelanleihen, Optionsanleihen oder Genussscheine.

Die Sicherheit

Da bei den Anleihen von vielen Anlegern die Zahlung der Zinsen und die Rückzahlung des Kapitals als sicher angenommen werden, muss diesem Aspekt eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, denn eine Zahlungsunfähigkeit (oft wird dafür der englische Begriff „default“ verwendet) eines Emittenten kann große und oft unerwartete Verluste bringen, wie es im Falle von Argentinien, Parmalat, Cirio, Enron usw. zahlreiche Anleger schmerzlich zu spüren bekommen haben.

Anleihen von Banken bieten in der Regel eine hohe Sicherheit, allerdings sind diese im Gegensatz zu den Einlagen auf Sparbücher und Konten nicht vom Einlagensicherungsfonds gedeckt, sie sind also auf die Zahlkraft des einzelnen Emittenten angewiesen.

In den letzten Jahren haben sich immer mehr Emittenten diesen Faktor von spezialisierten Agenturen untersuchen und bewerten lassen, die ein sogenanntes Rating (Bewertung) zuteilen – die bekanntesten sind von Moody’s, S&P und Fitch. Damit kann auch ein einfacher Anleger eine sichere Anleihe herausfinden, die Bewertung reicht im sicheren Bereich von AAA (ausgezeichnete Qualität) bis BBB oder Baa bei Moody’s (genügend hohe Rückzahlungskraft). Wer sich mit einem Rating darunter begnügt (spekulativ), bekommt dafür einen höheren Zinssatz, läuft aber eine nicht unerhebliche Gefahr, dass sein Kapital nicht pünktlich zurückgezahlt werden kann.

Die Banken mit den entsprechenden Voraussetzungen können ihre Obligationen aber auch an den nationalen und internationalen Finanzmärkten begeben, um sich die notwendige langfristige Liquidität zu sichern, um der lokalen Wirtschaft die nachgefragten Kredite gewähren zu können. Dafür ist ein gutes Rating eine wichtige Voraussetzung, da es sich auch auf die Kosten unmittelbar auswirkt.