Cashflow

Der Cashflow ist der Indikator für die Finanzkraft und somit für die Schuldentilgungskraft eines Unternehmens. Der Cashflow zeigt die erwirtschafteten Einnahmeüberschüsse aus der laufenden Betriebstätigkeit an.

Es wird differenziert zwischen der direkten und der indirekten Ermittlung.

Bei der direkten Ermittlung werden die Auszahlungen einer Betriebsperiode von den Einzahlungen einer Betriebsperiode subtrahiert. Der vereinfachte Cashflow wird ebenfalls als der operative Cashflow bezeichnet.

Bei der indirekten Ermittlung werden aus dem Jahresüberschuss die nicht zahlungsrelevanten Positionen subtrahiert.

Die Berechnung des differenzierten Cashflows stellt sich wie folgt dar:

Bilanzgewinn

- Gewinnvortrag

+ Verlustvortrag

+ Erhöhung von Rücklagen

- Auflösung von Rücklagen

= Jahresüberschuss

+ Abschreibungen

- Zuschreibungen

= Cashflow 1

+ Erhöhung langfristiger Rückstellungen

- Verminderung langfristiger Rückstellungen

= Cashflow 2

+ Sonstige betrieblichen Aufwendungen

- Sonstige betriebliche Erträge

= Cashflow 3

- Gewinnausschüttungen

= Cashflow 4

Die Kennzahlen werden im Finanz-Controlling eines Unternehmens zur Liquiditätssicherung und –steuerung eingesetzt. Das Unternehmensziel ist dabei die Erhaltung einer ausgewogenen Finanzierungs- und Kapitalstruktur. Mittels der dargestellten Cashflow-Kennzahlen erfolgt eine Bilanzstrukturplanung, die während des operativen Betriebes kontrolliert und gesteuert wird.

Der Cashflow ist eine zentrale Steuerungsgröße des Rentabilitäts- und Liquiditäts-Kennzahlensystem.

Eine weitere wichtige Finanzkennzahl in diesem Kennzahlensystem ist das Working Capital. Das Working Capital zeigt die kurzfristigen Liquiditätsrisiken auf und wird berechnet, indem die kurzfristigen Verbindlichkeiten von dem Umlaufvermögen subtrahiert werden.

In der Praxis findet das RL-Controlling Kennzahlensystem häufig Anwendung, da es in vielen Unternehmensbereichen dargestellt werden kann und es dem Unternehmen ermöglicht, das Gesamtunternehmensziel in Teilziele herunter zu brechen und diese Ziele mittels der Kennzahlen zu planen, zu überwachen und zu steuern.

Wiederzufinden ist die Cashflow-Kennzahl ebenfalls im ZVEI-Kennzahlensystem. Ausgehend von der Spitzenkennzahl Eigenkapitalrentabilität in der Strukturanalyse, erfolgt eine mathematische Verknüpfung mit dem Return on Investment. Aus dem ROI erfolgt eine weitere mathematische Verknüpfung zu dem Periodenergebnis und dem Cashflow.