Index-Spekulation

Jeden Tag schwanken die Kurse der weltweit wichtigsten Indizes auf und ab. Je nach aktueller Wirtschaftslage kann sich die Volatilität in engen Grenzen halten, aber sie kann auch stark nach oben oder unten ausbrechen. Dies ist zumeist in unsicheren Zeiten der Fall, wenn Anleger und Spekulanten ungewiss in die Zukunft blicken. Dann kann es passieren, dass Indizes wie der DAX, der Dow Jones oder der NASDAQ an einem einzigen Tag um mehrere hundert Punkt schwanken. Für die Index-Spekulation stellt dies ein nicht zu unterschätzendes Risiko und gleichzeitig eine große Chance dar, je nachdem ob kurz- oder langfristig auf einen Index spekuliert wird.

Die Index-Spekulation kann auf verschiedenen Zeitebenen stattfinden. Der langfristig orientierte Spekulant wird die Trendbewegungen ausnutzen wollen, die sich über mehrere Monate oder gar Jahre erstrecken, während der mittelfristige Spekulant seine Positionen nur ein paar Wochen halten wird. Des Weiteren eignet sich die Index-Spekulation aus verschiedenen Gründen sehr gut für kurzfristig agierende Spekulanten, die Positionen nur wenige Tage, Stunden oder gar Minuten halten: Während Aktien oder Devisen zu bestimmten Zeiten relativ wenig Bewegung zeigen und oftmals in einer engen Handelsspanne verharren, herrscht bei Indizes häufig ausreichend Bewegung vor, wovon der kurzfristig agierende Spekulanten profitiert. Zudem ist der Markt bei der Index-Spekulation liquide, was es ermöglicht, jederzeit aus einer Position auszusteigen ohne auf Schwierigkeiten bei deren Verkauf zu treffen. Ein letzter wesentlicher Faktor, der die Index-Spekulation für kurzfristig agierende Marktteilnehmer interessant macht, ist die Verfügbarkeit. Viele Broker haben sich auf die Index-Spekulation spezialisiert und bieten Konditionen an, die neben einer schnellen Orderausführung auch extrem geringe Transaktionskosten beinhalten.

Index-Spekulation ist prinzipiell zu vergleichen mit jeder anderen Form von Spekulation. Wie bei Aktien, Devisen, Rohstoffen oder Staatsanleihen setzt der Spekulant auf steigende oder fallende Kurse. Die Prognosewerkzeuge sind bei der Index-Spekulation vielfältig, aber sie gleichen den Werkzeugen, die auch bei anderen Finanzinstrumenten angewandt werden. Neben der fundamentalen Analyse, die Daten von den Unternehmen und der Wirtschaft qualitativ und quantitativ auswertet und daraus Perspektiven für die Zukunft ableitet, steht die technische Analyse zur Verfügung, die als Datenmaterial ausschließlich die vergangenen Kurswerte des zu untersuchenden Finanzinstrumentes verwendet. Diese Kurswerte werden grafisch dargestellt, ausgewertet und analysiert, es wird nach Mustern und Formationen gesucht und Indikatoren werden berechnet, um den Zustand des Marktes zu bestimmen.

Nahezu jeder Index ist heutzutage handelbar. Sei es beispielsweise der Deutsche Aktienindex, der amerikanische Dow Jones Industrial Average, der britische FTSE 100 Index, der japanische Nikkei 225 Index oder der spanische IBEX 35 Index. Die preisgünstigste Art auf Indizes zu spekulieren, sind Termin- bzw. Futuresgeschäfte. Als Termin- oder auch Futureskontrakt wird ein Übereinkommen zwischen zwei Marktteilnehmern bezeichnet, bei dem verpflichtend festgehalten wird, dass eine Partei eine standardisierte Menge eines Finanzinstrumentes zu einem bestimmten Preis an einem festgelegten Zeitpunkt liefert, während die andere Partei diese abnimmt. Neben der Möglichkeit, Futuresgeschäfte für die Index-Spekulation zu nutzen, können auch Zertifikate, Optionen, CFDs oder Exchange Traded Funds auf Indizes gehandelt werden.