Wie man sich vor Wohnungseinbrüchen schützen kann
Zahl der Wohnungseinbrüche rückläufig
Besonders im Herbst und Winter nehmen Einbrüche zu. Da es früh dunkel wird und die Bewohner meistens noch bei der Arbeit, beim Sport oder Einkaufen sind, können Einbrecher ihrem kriminellen Handwerk meist schon am späten Nachmittag nachgehen. Nach Angaben der Polizeilichen Kriminalprävention finden weit über ein Drittel aller Wohnungseinbrüche am Tag statt. Die positive Nachricht: Seit 2017 verzeichnen die Statistiken einen Rückgang bei den Wohnungseinbrüchen. Laut einer Pressemitteilung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zählten die deutschen Versicherer im Jahr 2020 85.000 Wohnungseinbrüche. Mit rund 10.000 Einbrüchen weniger als im Vorjahr ist das der niedrigste Wert in der bis 1998 zurückreichenden Statistik. Somit hat sich auch die Schadenshöhe auf 230 Millionen Euro verringert. "Der Rückgang der Einbruchszahlen liegt vor allem daran, dass die Menschen wegen der Corona-Pandemie viel Zeit zu Hause verbracht haben. Einbrechern fehlte somit oft die Gelegenheit für ihre Tat", so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen in der Pressemitteilung.
Mechanischer Einbruchschutz
Um sich vor Einbrüchen zu schützen, sollte man nach Angaben der Website nicht-bei-mir.de, eine Initiative der Verbände der Sicherheitswirtschaft und der Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK), zunächst einfache Verhaltensregeln anwenden. Angekippte Fenster und Terrassentüren sollten vermieden und die Wohnungstür abgeschlossen werden. Der zusätzliche mechanische Schutz von Türen und Fenstern kann laut Berichten des NDR nochmal zu einer zusätzlichen Sicherheit beitragen. Fenster sowie Terrassen- und Balkontüren mit sogenannten Pilzkopfzapfen bieten hierbei mehr Schutz als Bauelemente mit herkömmlichen Rollzapfen. Zudem gibt es zahlreiche Möglichkeiten um sein Haus oder die eigene Wohnung nachzurüsten. So können abschließbare Sicherungsstangen, die in den Fensterlaibungen verankert werden, Fenster-Zusatzschlösser, abschließbare Fenstergriffe sowie Scharnierseitensicherungen für zusätzlichen Schutz sorgen. Um Türen abzusichern, können Türbeschläge mit Ziehschutz, verlängerte Schließbleche oder Panzerriegel, die über die volle Breite der Tür angebracht werden, helfen. Zudem empfiehlt der NDR die Nutzung von Zusatzschlössern mit einem Sperrbügel, um ein Aufstoßen der Tür beim Öffnen zu verhindern.
Elektronischer Einbruchschutz
Auch ein elektronischer Einbruchschutz wie eine Einbruchmeldeanlage kann sinnvoll sein und die Einbrecher abschrecken. Gefahrenanlagen gehen noch einen Schritt weiter. Laut nicht-bei-mir.de melden diese nicht nur Einbrüche, sondern informieren darüber hinaus über den kompletten Sicherheitszustand der Wohnung. Auch vor Rauchentwicklung, Gas- und Wasseraustritt können die Anlagen per internen Alarm oder Fernalarm schützen. Die Installation einer solchen Einbruchmelde- oder Gefahrenanlage von einem Fachbetrieb ist allerdings häufig sehr teuer.
In manchen Fällen kann hier die KfW-Bank helfen. Um den Einbruchschutz seiner Immobilie zu erhöhen, kann ein zinsgünstiger KfW-Kredit von bis zu 50.000 Euro aufgenommen werden. Auch einen Zuschuss von bis zu 1.600 Euro kann man unter bestimmten Umständen erhalten.
Eine Wertgegenstandsliste kann die Arbeit der Polizei erleichtern
Die Polizeiliche Kriminalprävention empfiehlt zudem eine Wertgegenstandsliste mit Fotos und Rechnungen zu führen. Bei einem Diebstahl erleichtert diese Liste die Arbeit der Polizei und vereinfacht die Schadensregulierung mit der Hausratversicherung.
Neben den materiellen Verlusten bei einem Einbruch spielt auch die Verletzung der Privatsphäre eine wichtige Rolle. Wenn man sich in der eigenen Wohnung nicht mehr wohl fühlt oder man Hilfe in einer finanziellen Notlage benötigt, kann man psychologische Beratung wie zum Beispiel bei der Opferschutz-Organisation "Weißer Ring" in Anspruch nehmen.
Tim Adler / Redaktion finanzen.net
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