So investierten deutsche Unternehmen in den US-Wahlkampf

06.11.2024 22:57:00

Der US-Wahlkampf verschlingt einmal mehr Milliardensummen. Das meiste Geld stammt dabei aus Spenden, wobei auch deutsche Unternehmen als Geldgeber mitmischen.

• US-Wahlkampf kostet Milliarden
• Super-PACs ermöglichen Großspenden
• Viele deutsche Unternehmen geben Geld

Der Kampf um den Einzug ins Weiße Haus ist mit hohen Kosten verbunden. Die Präsidentschaftskandidaten Trump und Harris benötigen viel Geld, um unter anderem ihre Mitarbeitenden zu bezahlen, Reisekosten abzudecken sowie Werbeanzeigen in TV und Zeitungen zu schalten. Um diese Mittel aufzubringen spielen Super-PACs (Super-politische Aktionskomitees) eine große Rolle, denn diese dürfen unbegrenzt Spenden von natürlichen und juristischen Personen annehmen, unter der Voraussetzung, dass sie ihre Mittel nicht direkt an Kandidaten oder Parteien weiterleiten oder ihre Kampagne mit diesen koordinieren.

Rekord bei externen Spenden

Auch im aktuellen Wahlzyklus 2024 - am 05. November wird nicht nur der künftige Präsident gewählt, es werden auch alle Sitze des Repräsentantenhauses sowie rund ein Drittel der Sitze im Senat neu vergeben - fließen viele Spendengelder. Laut einer neuen OpenSecrets-Analyse haben die externen Ausgaben erstmals sogar die Marke von einer Milliarde Dollar überschritten. Demnach haben Super PACs und andere externe Gruppen, die unbegrenzte Geldsummen aufbringen und ausgeben können, bis zum 15. August etwa 1,1 Milliarden Dollar in die Bundeswahlen 2024 gesteckt - fast doppelt so viel wie ähnliche Gruppen im gleichen Zeitraum im Präsidentschaftswahlzyklus 2020 ausgaben.

Auch deutsche Konzerne spenden

Auch zahlreiche Tochtergesellschaften deutscher Unternehmen unterstützten die US-Wahlen in diesem Jahr über Spendenkomitees. Grundsätzlich sind sie aber eher vorsichtig dabei, US-Politiker finanziell zu unterstützen.

Klarer Ausreiser ist dabei das PAC T-Mobile USA, das mit der Deutschen Telekom in Verbindung steht. Von den gespendeten 803.000 Dollar erhalten die Republikaner 422.500 und die Demokraten 379.000 Dollar.

Bemerkenswert sind daneben aber auch die BASF, deren PAC 193.500 Dollar an Republikaner und 135.000 Dollar an Demokraten und damit insgesamt 328.500 Dollar im Wahlzyklus 2024 spendete. Daneben unterstützte Fresenius Medical Care den Wahlkampf mit 204.500 Dollar (Republikaner mit 123.000 Dollar vs. Demokraten 81.500 Dollar), dicht gefolgt von Siemens mit 204.000 Dollar (Republikaner mit 108.500 Dollar vs. Demokraten 95.500 Dollar) und Bayer mit 202.591 Dollar (Republikaner mit 122.091 Dollar vs. Demokraten 73.000 Dollar).

Mit 98.000 Dollar (Republikaner mit 44.500 Dollar vs. Demokraten 53.500 Dollar) griff SAP in den US-Wahlkampf ein. Die Liste lässt sich noch mit Allianz, Heidelberg Materials, Covestro und anderen börsennotierten deutschen Unternehmen fortsetzen, allerdings liegen die Spendenbeträge klar unter dem sechsstelligen Bereich.

Auffällig ist in der Übersicht von OpenSecrets jedoch, dass deutsche Unternehmen ihr Geld eher Republikanern zukommen lassen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Donald Trump als unternehmensfreundlicher gilt und während seines Wahlkampfes versprochen hat, seine Steuersenkungen von 2017 erneuern und auch noch andere Steuern senken zu wollen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Niyazz / Shutterstock.com, nitpicker / Shutterstock.com, BASF SE

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