SpringWorks-Aktie hebt ab: Merck KGaA kurz vor Milliardenübernahme von SpringWorks - Merck-Aktie steigt
Die Parteien befänden sich in Gesprächen auf der Basis eines Preises von rund 47 Dollar pro Aktie. Merck bestätigte zudem, dass keine abschließende Entscheidung getroffen und keine rechtlich verbindliche Vereinbarung abgeschlossen worden sei.
Das Wall Street Journal hatte zuvor mit Verweis auf Informanten berichtet, dass Merck KGaA kurz vor dem Abschluss einer rund 3,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme von SpringWorks Therapeutics stehe.
Die jüngste Marktvolatilität im Zuge des globalen Handelskonflikts unter Präsident Trump hatte die Verhandlungen zusätzlich erschwert. Merck mit Sitz in Darmstadt hat eine Marktkapitalisierung von fast 60 Milliarden Dollar, was eine Übernahme von SpringWorks trotz der allgemeinen Marktsituation gut verkraftbar erscheinen lässt. Im Oktober hatte Merck erklärt, dass Übernahmen ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie seien und man sich im Bereich Life Sciences auf größere Zukäufe konzentriere. Merck betreibt drei Hauptgeschäftsbereiche, wobei sich die Life-Science-Sparte auf die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung chronischer Erkrankungen spezialisiert.
SpringWorks brachte Ende 2023 sein erstes Medikament auf den Markt: Ogsiveo, eine Therapie gegen eine seltene Form von Tumoren im Bindegewebe, sogenannte Desmoid-Tumoren bei Erwachsenen. Das Unternehmen weist aktuell eine Marktkapitalisierung von etwas über 3 Milliarden Dollar auf.
Merck KGaA im Plus - Springworks-Übernahme rückt näher
Die konkreter werdende, mögliche Übernahme des US-Unternehmens Springworks ist am Freitag bei den Merck-Anlegern positiv angekommen. Insbesondere der nun im Raum stehende Kaufpreis scheint laut Experten durchaus attraktiv.
Die Merck KGaA-Aktie bewegte sich im XETRA-Handel letztlich 1,17 Prozent aufwärts auf 121,15 Euro. Nachdem die Gespräche Anfang Februar schon grundsätzlich bestätigt worden waren, teilte der DAX-Konzern am späten Donnerstagabend mit, dass diese weit fortgeschritten seien. Als Basis genannt wurde ein Preis von rund 47 US-Dollar für die Springworks-Aktien, die daraufhin im späten New Yorker Handel um neun Prozent angezogen.
Richard Vosser von der Bank JPMorgan bekräftigte seine Einschätzung, dass eine Übernahme das Healthcare-Portfolio der Merck KGaA ergänzen und dazu beitragen würde, einen Umsatzrückgang in dieser Sparte zu adressieren. Mit einem Preis von knapp 3,5 Milliarden Dollar wäre ein Kauf auch finanziell sinnvoll. Händler verwiesen darauf, dass ehemals von Beträgen im Bereich von 4 bis 5 Milliarden Dollar die Rede gewesen sei. Die SpringWorks-Aktie legte an der NASDAQ am Donnerstag letztendlich um 9,03 Prozent auf 44,93 US-Dollar zu. Am Freitag geht es dann zuletzt jedoch wieder leicht um 1 Prozent nach unten auf 44,48 US-Dollar.
DOW JONES/dpa-AFX
Bildquelle: Merck 2016, Merck KGaA