IPO-Markt bleibt angespannt: Börsengang der CoreWeave-Aktie sendet Warnsignale

07.04.2025 21:37:00

Der IPO-Markt bleibt auch in diesem Jahr unter Druck: Trotz großer Hoffnungen auf eine Belebung sorgen enttäuschende Börsengänge wie der von CoreWeave für Zurückhaltung.

• IPO-Markt bleibt angespannt
• Laut Experten zunächst keine Trendwende in Sicht
• Markt sei nicht bereit

Nach drei Jahren Flaute am IPO-Markt schienen sich Investmentbanker Hoffnung auf eine Erholung im Jahr 2025 gemacht zu haben. Doch die jüngsten Börsengänge zeigen ein anderes Bild: Der Markt bleibt angespannt, und Unternehmen scheinen weiterhin zu zögern, den Schritt an die Börse zu wagen. Besonders der schwache Start von CoreWeave dürfte als Warnsignal gelten.

Ein Markt in der Warteschleife

Seit 2021, als noch 311 Unternehmen an die US-Börsen gingen, sind die IPO-Zahlen drastisch gesunken. In den vergangenen drei Jahren gab es insgesamt nur 164 Listings - ein deutlicher Rückgang, wie Zahlen von Jay Ritter von der University of Florida Warrington College of Business aufzeigen. Auch für 2025 deutet sich keine Trendwende an: "Ich würde jetzt wahrscheinlich nicht hingehen. Es gibt ein altes Sprichwort, dass sehr gute Unternehmen an jedem Markt notiert werden können. Und das stimmt absolut, aber Sie würden sich nicht für eine Notierung an diesem Markt entscheiden", zitiert Barron's Samuel Kerr, Leiter der Abteilung für Aktienkapitalmärkte bei Mergermarket, in diesem Zusammenhang.

Die Unsicherheit berge jedoch Risiken: "Anfang 2000 brodelte die Internetblase, zahlreiche Unternehmen gingen mit astronomischen Bewertungen an die Börse, und dann hörte plötzlich alles auf. Unternehmen, die kurz vor dem Börsengang standen, entschieden sich abzuwarten, und die Bewertungen sanken weiter, und viele von ihnen gingen pleite. Sie sind nie an die Börse gegangen", warnt Ritter.

CoreWeave: Ein schwacher Start

Ein erster Belastungstest für den IPO-Markt 2025 war der Börsengang des KI-Cloud-Unternehmens CoreWeave. Ursprünglich war eine Preisspanne von 47 bis 51 US-Dollar pro Aktie geplant, doch schlussendlich wurde die Aktie für 40 Dollar ausgegeben. Bereits am ersten vollen Handelstag fiel der Kurs um 7,3 Prozent auf 37,08 Dollar.

Das schlechte Abschneiden von CoreWeave erinnert an den Börsengang des Cybersecurity-Unternehmens SailPoint im Februar. Obwohl die Aktie zunächst um 12 Prozent stieg, liegt sie mittlerweile deutlich unter dem Ausgabepreis. Beide Fälle zeigen, dass Investoren derzeit äußerst vorsichtig agieren.

Ist der Markt bereit?

Louis Lehot, IPO-Berater bei Foley & Lardner, beobachte eine große Zurückhaltung: "Ich mache das seit 25 Jahren, und ich habe noch nie einen Markt gesehen, in dem so viele großartige Unternehmen nur darauf warten, an die Börse zu gehen", wie ihn Barron's in diesem Zusammenhang zitiert.

Die Unsicherheit am Kapitalmarkt, steigende Zinssätze und geopolitische Spannungen würden es Unternehmen schwer machen, Investoren zu überzeugen. "Dies ist ein absoluter Käufermarkt. Die Risikobereitschaft ist unglaublich hoch, und das muss sich nun bei jedem Börsengang voll widerspiegeln", so Kerr.

Redaktion finanzen.net

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