Schlechte Führung und ihre Folgen: Wenn Unproduktivität zur Kettenreaktion wird

05.12.2024 22:48:00

Gelegentliche Unzufriedenheit mit der Führungsebene ist im Arbeitsleben keine Seltenheit. Wenn ein schlechter Führungsstil jedoch zur Normalität wird, wirkt sich das auch auf die Angestellten aus, wie eine aktuelle Studie belegt.

Kettenreaktion der Unproduktivität

Es ist allgemein bekannt, dass Führungskräfte einen großen Einfluss darauf haben, wie gut ein Team funktioniert. Wie genau sich schlechte Führungsstile auf die Mitarbeitenden auswirken hat eine Studie des Stevens Institute of Technology und der Universität von Illinois in den USA untersucht. Als schlechte Führung identifizierten die Forscher dabei insbesondere eine Führungskultur ohne Ermächtigungsverhalten: Die Führungskraft beteiligt ihre Mitarbeiter gar nicht oder kaum an Entscheidungen oder neuen Prozessen. Auch erkennt und fördert sie die individuellen Stärken der Teammitglieder nicht. Den Forschenden zufolge führe diese Form von Führung zur "Kettenreaktion der Unproduktivität": Die Mitarbeiter engagieren sich bei einem schlechten Chef weniger für das Unternehmen - und werden dadurch zu schlechten Angestellten.

Nicht alle Arbeitnehmenden sind gleich betroffen

Folglich leiden Mitarbeiter, denen die eigene Karriere wichtig ist, mehr unter einer schlechten Führung, als Mitarbeiter, denen vor allem die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes wichtig ist, so "Die Welt". Während Mitarbeiter, die sich eine Beförderung wünschen, sich bei einem schlechten Chef eher zurückziehen, erledigen Arbeitnehmer, die einfach ihren Job behalten wollen, ihre Aufgaben unverändert weiter.

Folgen schlechter Führung

Auch Bernhard Bachmann kommt in seiner Forschung zum Thema "Ethische Führung in Organisationen" zu sehr deutlichen Ergebnissen, die den Einfluss schlechter und unethischer Führung auf Betriebsklima und Motivation zeigen. Unter anderem nehmen seinen Ergebnissen zufolge in diesen Fällen das Wir-Gefühl und die Zusammenarbeit stark ab. Der Einfluss schlechter Führung könne sogar soweit reichen, dass sich Mitarbeiter krank melden, um dem Druck auszuweichen. Fehlzeiten durch Kurzkrankheiten und schlechte Führung ließen sich sich in den einzelnen Abteilungen als signifikant zusammengehörend nachweisen. Zugleich konnte Bachmann die enorme Bedeutung von Vertrauen und Integrität für gute Führung nachweisen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: fizkes / Shutterstock.com, Antonio Guillem / Shutterstock.com

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