JPMorgan-Umfrage: Kryptowährungen für Profi-Investoren kaum ein Thema

07.03.2025 22:51:00

Was Kryptowährungen angeht, zeigen sich institutionelle Investoren auch 2025 noch mehr als vorsichtig, wie die US-Großbank JPMorgan in einer Umfrage ermittelt hat.

• Krypto bleibt Randthema für institutionelle Anleger
• KI beim Traden im Fokus
• Makro-Risiken dominieren

Mehr als 4.200 institutionelle Investoren hat JPMorgan zwischen dem 9. und 23. Januar 2025 in der 2025-er e-Trading insights-Umfrage danach befragt, welchen Themen sie im aktuellen Jahr am meisten beschäftigen, um einen Überblick über die Marktstimmung im institutionellen Segment zu erhalten. Dabei wurde deutlich: Investments in Kryptowährungen stehen bei den Marktexperten nur in der zweiten Reihe.

Mehrheit plant keinen Kryptohandel im Jahr 2025

71 Prozent der Befragten haben in diesem Jahr nicht vor, mit Kryptowährungen zu handeln. Zwar waren es im Jahr zuvor noch rund acht Prozent mehr Skeptiker, dennoch scheint das Desinteresse institutioneller Investoren in diesem Bereich anhaltend hoch.

16 Prozent der Umfrageteilnehmer nehmen sich für dieses Jahr vor, am Kryptomarkt aktiv zu werden, 13 Prozent tun dies zum aktuellen Zeitpunkt bereits. Beide Gruppen sind damit im Vorjahresvergleich angestiegen.

KI zunehmend im Fokus

Auf die Frage, welche Technologien in den nächsten drei Jahren den größten Einfluss auf den Börsenhandel haben werden, war der Tenor klar: Die Mehrheit der Befragten, insgesamt 67 Prozent, halten Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen für die einflussreichste Technologie über alle Anlageklassen und Regionen hinweg. Damit stieg der Anteil der Befragten, die KI als möglichen größten Einflussfaktor sehen, nochmals deutlich: 2023 hatten nur 53 Prozent, 2024 61 Prozent der Umfrageteilnehmer das aktuelle Trendthema am Markt so weit vorn gesehen.

Auf Platz zwei der einflussreichsten Technologien landete mit nur 15 Prozent Zustimmungsquote API Integration, dass Blockchain / Distributed Ledger Technologie den Handel am deutlichsten beeinflussen wird, glauben unterdessen nur sechs Prozent der Befragten - 2024 hatten hier noch sieben Prozent der Umfrageteilnehmer zugestimmt.

E-Trading zunehmend wichtig

Befragt danach, wieviel Prozent des Handels bei institutionellen Investoren über E-Trading-Kanäle abgewickelt wird, ist die grundsätzliche Ansicht der Marktexperten, dass der Handel über diese Kanäle weiter steigen wird. Schwellenländer-Anleihen sehen die Umfrageteilnehmer mit einem prognostizieren Anstieg um zehn Prozent auf 69 Prozent dabei weit vorn, gefolgt von Rohstoffen, deren Handel mit einem Plus von neun Prozent auf 73 Prozent erwartet wird. Auch der E-Trading-Handel im Kryptobereich oder mit digitalen Münzen soll hier den Experten zufolge weiter anziehen: um ebenfalls neun Prozent auf 71 Prozent, so die Schätzung.

Die Umfrage zeigt also - unabhängig davon, dass institutionelle Anleger offenbar wenig Ambitionen für Investments im Kryptomarkt zeigen - ein einhelliges Interesse an einer Steigerung der Online- oder elektronischen Handelsaktivitäten.

Zölle machen institutionellen Investoren Sorgen

Unterdessen rechnen die Experten grundsätzlich damit, dass die stärksten Einflussfaktoren für die Märkte 2025 aus dem wirtschafts- und geopolitischen Bereich kommen. 51 Prozent der Umfrageteilnehmer hat Inflation und Zölle als größte Einflussfaktoren identifiziert - verglichen zum Vorjahreswert von 27 Prozent ein deutlicher Anstieg. Die Sorge um geopolitische Spannungen trieb 18 Prozent der institutionellen Investoren um - im Jahr zuvor hatten diesen Punkt nur 14 Prozent der Marktexperten als wichtigen Einflussfaktor für den Markt ausgemacht. Um Markt- und Wirtschaftsverwerfungen machen sich daneben noch zwölf Prozent der Umfrageteilnehmer Sorgen - 2024 war dies noch für 14 Prozent der Befragten ein wichtiger Punkt. Die Spannungen zwischen den USA und China haben aber unterdessen als möglicher Einflussfaktor für die Märkte unter institutionellen Investoren an Gewicht zugelegt - statt sechs Prozent sehen elf Prozent der Umfrageteilnehmer hier Risiken. Daneben sind Rezessionsrisiken offenbar in den Hintergrund getreten: Nur sieben Prozent der Umfrageteilnehmer halten dies 2025 für eine großen Einflussfaktor - 2024 waren dies noch 18 Prozent, 2023 hatten sogar 30 Prozent der institutionellen Investoren hier Risiken gesehen.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Chinnapong / Shutterstock.com, Wit Olszewski / Shutterstock.com, Lukasz Stefanski / Shutterstock.com, 3Dsculptor / shutterstock.com

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