DocMorris-Aktie legt zu: DocMorris will 2026 im Tagesgeschäft die Gewinnschwelle erreichen

10.04.2025 13:12:00

Die Online-Apotheke DocMorris plant nach einem soliden Jahresstart mittelfristig weiteres Wachstum.

Der Umsatz soll jährlich um rund 20 Prozent zulegen, wie der Konkurrent von Redcare Pharmacy (Redcare Pharmacy (ex Shop Apotheke)) am Donnerstag mitteilte. 2026 will DocMorris außerdem zumindest im Tagesgeschäft den Weg aus den roten Zahlen finden und plant den Breakeven beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebitda). Im Laufe des Jahres 2027 soll zudem ein positiver freier Barmittelzufluss (Free Cashflow) folgen. Die Aktie legte kräftig zu, allerdings in einem ohnehin stark erholten Gesamtmarkt.

Am Vormittag stieg das Papier um fast neun Prozent. In Deutschland ging es für die Redcare-Aktie acht Prozent nach oben. Im bisherigen Jahresverlauf hat sich DocMorris zwar etwas besser entwickelt als der Rivale, längerfristig betrachtet hinkt das Schweizer Unternehmen aber deutlich hinterher: In den vergangenen fünf Jahren hat Redcare seinen Börsenwert fast verdoppelt, während DocMorris um mehr als 85 Prozent eingebrochen ist.

Im laufenden Jahr 2025 soll der Umsatz um mehr als zehn Prozent steigen, hieß es von DocMorris weiter. Beim bereinigten operativen Ergebnis erwartet die Online-Apotheke ein Minus zwischen 35 und 55 Millionen Schweizer Franken. Dabei dürften zusätzliche Marketingausgaben in Höhe von rund 15 Millionen Franken (16 Mio Euro) zu Buche schlagen, um das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medikamenten weiter voranzutreiben.

Auf dem wichtigsten Markt in Deutschland legte das Geschäft mit den rezeptpflichtigen Medikamenten im ersten Quartal um gut 52 Prozent zu und damit deutlich dynamischer als die Sparte rund um rezeptfreie Arzneimittel. DocMorris verwies auf die Kundenbasis mit hoher Wiederbestellrate und einer kontinuierlich steigenden Anzahl an Neukunden.

Insgesamt stieg der Umsatz der DocMorris-Gruppe im ersten Jahresviertel um 13 Prozent auf knapp 297 Millionen Franken. In Lokalwährungen fiel der Anstieg mit 13,4 Prozent ähnlich hoch aus. In Deutschland setzte das Unternehmen mit gut 280 Millionen Franken 13,4 Prozent mehr um. Damit lag die Online-Apotheke im Rahmen der Erwartungen von Analysten.

Beim Wachstum kann DocMorris allerdings nicht mehr Redcare mithalten. Allein in Deutschland hatten sich die Umsätze des Konkurrenten mit E-Rezepten im ersten Quartal auf 108 Millionen Euro fast verdreifacht. Insgesamt hatte das Unternehmen laut Daten von Anfang April die Erlöse im Jahresvergleich um 28 Prozent auf 717 Millionen Euro gesteigert.

Bereits im März hatte DocMorris eine Kapitalerhöhung von 200 Millionen Franken angekündigt, für die das Unternehmen nun ein Bankenkonsortium gefunden hat. Das Geld soll vor allem in das mittelfristige Wachstum des Geschäfts mit verschreibungspflichtigen Medikamenten fließen. Weitere Details sollen voraussichtlich zur Generalversammlung am 8. Mai bekanntgegeben werden.

Warburg Research belässt DocMorris auf 'Hold' - Ziel 33 Franken

Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für DocMorris nach Zahlen auf "Hold" mit einem Kursziel von 33 Franken belassen. Das erste Quartal des Medikamentenhändlers habe den Erwartungen des Marktes entsprochen, schrieb Analyst Michael Heider in einer am Donnerstag vorliegenden Schnelleinschätzung. Der neue Jahresausblick sei hinter den Erwartungen geblieben. Die geplante Kapitalerhöhung werde unterdessen zu einer massiven Verwässerung führen.

Die Aktie von DocMorris gewinnt an der SIX zeitweise 12,20 Prozent auf 20,70 CHF.

STECKBORN (dpa-AFX)

Bildquelle: Ralf Liebhold / Shutterstock.com, Tobias Zeit 2016 / DocMorris

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