Zinssenkungen der Fed: Kommt 2025 überhaupt noch eine Lockerung?

10.02.2025 21:03:00

Den Markt beschäftigt aktuell die Frage, ob und wie weit die US-Notenbank Fed im Jahr 2025 die Zinsen senken wird. Analysten sind uneins, ob das Zinsniveau nicht doch nur stabil gehalten wird.

• Hoffnung auf Zinssenkungen schwinden wohl
• Analysten sind gespalten
• "Politisches Fegefeuer"

Die Hoffnungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed scheinen am Markt zu schwinden: Während einige Ökonomen weiterhin von Leitzinssenkungen im Sommer 2025 ausgehen, vertreten andere mittlerweile die Ansicht, dass es bis 2026 oder sogar darüber hinaus keine Lockerungen geben wird, wie MarketWatch berichtet.

Fed bleibt vorsichtig - keine Eile bei Zinssenkungen

Nach ihrer letzten Sitzung hielt die Federal Reserve den Leitzins unverändert in einer Spanne von 4,25 Prozent bis 4,5 Prozent. Im Rahmen einer Pressekonferenz betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass die Notenbank "keine Eile" habe, die Zinsen zu senken. Er machte deutlich, dass entweder ein weiterer Rückgang der Inflation oder eine Abschwächung des Arbeitsmarkts erforderlich sei, bevor Zinssenkungen in Betracht gezogen werden könnten.

Daraus schließen wohl einige Ökonomen, dass es in diesem Jahr keine weiteren Zinssenkungen geben wird. So erwartet Steven Blitz, Chefökonom bei GlobalData TS Lombard, für 2025 keine Zinsschritte nach unten, da die US-Wirtschaft mit einem - wie er wohl vermutete - diesjährigen Wachstum von 3 Prozent weiterhin stark bleibe, wie es bei MarketWatch heißt.

James Egelhof von BNP Paribas sieht ebenfalls keinen Spielraum für eine Lockerung, da steigende Zölle, eine restriktivere Einwanderungspolitik und lockere Fiskalpolitik den Inflationsdruck eher verstärken könnten. Er rechnet damit, dass die Fed ihren Leitzins mindestens bis Mitte 2026 stabil halten wird: "Wir bleiben bei unserer seit langem vertretenen Ansicht, dass der Offenmarktausschuss der US-Notenbank die Zinsen bis Mitte 2026 unverändert lassen wird" zitiert ihn das Portal in diesem Zusammenhang.

Zinsmärkte bleiben unsicher - sogar Anhebungen möglich?

Während einige Marktteilnehmer weiter auf eine Zinssenkung im Juni setzen, halten andere wohl eine Zinserhöhung für möglich. So argumentiert Ökonom Aditya Bhave von BofA Global Research, dass der Zinszyklus der Fed möglicherweise bereits abgeschlossen sei. "Die Tatsache, dass der März nicht Powells Basisszenario zu sein scheint, stützt unsere Ansicht", zitiert ihn MarketWatch.

Auch Matthew Luzzetti von der Deutschen Bank sieht kaum Spielraum für weitere Zinssenkungen. Da die Fed bereits nahe an einer "neutralen Geldpolitik" sei, könnte sie ihren aktuellen Kurs beibehalten. Andere Marktanalysten spekulieren sogar über Zinserhöhungen ab 2026. So glaubt wohl Steven Blitz, dass die Finanzmärkte bald beginnen könnten, Zinserhöhungen einzupreisen, sollte die Inflation erneut anziehe.

Allerdings bleibt Unsicherheit bestehen: Ökonomin Diane Swonk von KPMG beschreibt die aktuelle Lage als eine Art "politisches Fegefeuer". So sei sich die Fed unsicher, wie sich die Wirtschaftspolitik der neuen US-Regierung entwickeln werde.

Morgan Stanley hält dagegen an einer eher unkonventionellen Prognose fest: Die Bank rechnet weiterhin mit einer Zinssenkung im März und einer weiteren im Juni - vorausgesetzt, die Inflation nähert sich weiter der Zielmarke von 2 Prozent, wie MarketWatch berichtet.

Insgesamt bleibt die Frage, inwiefern sich die Zinspolitik der Fed für 2025 gestalten wird, offen. Während einige Ökonomen Zinssenkungen erwarten, gibt es auch Stimmen, die ein längeres Hochzinsumfeld prognostizieren - und möglicherweise sogar Zinserhöhungen in der Zukunft.

Redaktion finanzen.net

Bildquelle: tlegend / Shutterstock.com, Schroders

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