VW-Aktie steigt: Volkswagen optimistisch in China - Audi vor Entscheidung über erstes US-Werk

23.04.2025 15:14:00

Der Volkswagen-Konzern hält trotz des weiter verschärften Wettbewerbs im wichtigen Markt China an seinen Ergebniszielen fest.

2027 solle das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Gemeinschaftsunternehmen wieder auf mehr als 2,0 Milliarden Euro steigen, sagte VW-China-Chef Ralf Brandstätter am Mittwoch auf einer Investorenveranstaltung anlässlich der Automesse in Shanghai.

Das Ziel hatte Brandstätter bereits vergangenes Jahr ausgerufen und auf eine Durststrecke bis dahin eingestellt. Seitdem hat sich die Lage aber nochmal verschärft. Vergangenes Jahr verdiente VW mit seinen chinesischen Joint Ventures anteilig 1,74 Milliarden Euro, dieses Jahr haben die Wolfsburger wegen weiterer Investitionen und des harten Preiskampfs nur 0,5 bis 1,0 Milliarden Euro anteiliges Ergebnis eingeplant. Zum Vergleich: In den Jahren 2018 und 2019 hat VW in China operativ jeweils 4,6 und 4,4 Milliarden Euro verdient.

VW hat in der Volksrepublik hart zu kämpfen, weil die lokalen Elektroautoanbieter wie BYD Kostenvorteile haben und eine Rabattschlacht im Markt ausgelöst haben.

Zudem kam VW mit seinen Elektroautos lange nicht in Fahrt, dabei wächst der chinesische Markt in dem Bereich rasant. 2024 fielen die gesamten Auslieferungen von VW in China gegenüber dem Vorjahr um 9,5 Prozent auf 2,9 Millionen Fahrzeuge. Mittlerweile entwickelt VW in China mit dem Elektroautobauer Xpeng zusammen E-Modelle, um wieder schneller in die Spur zu kommen.

Audi steht kurz vor Entscheidung über erstes Werk in den USA

Der Premiumautobauer Audi steuert mit "Vollgas" auf eine endgültige Entscheidung über den Bau seiner ersten US-Fabrik zu, wie Vorstandschef Gernot Döllner in einem Interview auf der Automesse in Shanghai sagte. Sollte die Entscheidung für ein Werk fallen, werde es voraussichtlich in der Nähe eines Werks des Mutterkonzerns Volkswagen errichtet. Audi prüfe zudem, ob ein Volkswagen-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee kurzfristig übergangsweise für den Bau von Audis genutzt werden könne, falls US-Präsident Donald Trump an seinen Zöllen von 25 Prozent auf importierte Autos festhalte.

"Wir werden auf dem US-Markt bleiben, und wir werden einen Weg finden, Teil dieses Marktes zu sein und in Nordamerika zu wachsen", sagte Döllner auf der Automesse, die am Mittwoch begann. Audi ist einer der vielen globalen Automobilhersteller, die von Trumps Zollpolitik überrascht wurden. Die VW-Tochter hat vor fast zehn Jahren ein Werk in Mexiko gebaut und exportiert von dort seinen beliebten SUV Audi Q5 in die USA.

Audi habe "eine ganze Reihe von Optionen", um auf die Zölle zu reagieren, sagte Döllner. Neben dem Werk in Chattanooga habe Volkswagen mit dem Bau eines Werkes in Blythewood, South Carolina, begonnen, um dort Scout-Fahrzeuge zu bauen. Dieses Werk könne auch für den Bau einiger Audi-Modelle adaptiert werden. In der Zwischenzeit werde Audi wahrscheinlich mit einer Kombination aus Preiserhöhungen in den USA und anderen Maßnahmen auf die Zölle reagieren.

Audi habe bereits vor Trumps zweiter Amtszeit den Bau eines Werks in den USA in Erwägung gezogen. "Wir arbeiten mit Hochdruck an solchen Plänen", sagte er. Der Bau des neuen Werks würde etwa dreieinhalb bis vier Jahre dauern, und es würde wahrscheinlich in der Nähe eines bestehenden Volkswagen-Werks entstehen. Eine Entscheidung werde in diesem Jahr getroffen.

Audi hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr mehr als 230.000 Fahrzeuge in Nordamerika verkauft.

Die VW-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 2,25 Prozent im Plus bei 94,48 Euro.

dpa-AFX / DOW JONES

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