Unterbewertete DAX-Aktien im Fokus: Lohnt sich jetzt der Einstieg in die Bayer, VW & Co.?

14.03.2025 23:16:00

Der DAX hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Rally hingelegt und neue Rekordmarken erreicht. Allerdings gibt es Anzeichen für eine hohe Bewertung am Markt. Doch nicht alle Unternehmen im Index sind davon betroffen - einige könnten für Anleger weiterhin attraktiv sein.

• DAX in den letzten Jahren mit beeindruckender Rally
• Hohe Bewertung des deutschen Leitindex
• Einige DAX-Unternehmen dennoch unterbewertet

Der deutsche Leitindex DAX notierte noch vor einem Jahr bei etwa 18.000 Punkten und konnte somit in den letzten zwölf Monaten um mehr als ein Viertel zulegen. Erst kürzlich knackte er erstmals die runde Marke von 23.000 Punkten, inzwischen notiert er jedoch wieder etwas darunter. Blickt man auf die Entwicklung der letzten drei Jahre, konnte der DAX gar um mehr als 60 Prozent zulegen, innerhalb von fünf Jahren sind es fast 150 Prozent.

Da die Gewinne der Unternehmen parallel jedoch nicht so schnell gestiegen sind, ist der DAX laut Handelsblatt derzeit so hoch bewertet, wie selten zuvor in den letzten zwanzig Jahren. Einige wenige DAX-Unternehmen seien aktuell jedoch unterbewertet und könnten für Anleger interessant sein.

Bayer-Aktie

Eine Aktie, für die es via XETRA in den letzten Jahren deutlich abwärts ging, ist die Bayer-Aktie. Sie hat in den letzten drei Jahren fast 60 Prozent an Wert verloren und notiert derzeit bei 22,90 Euro (Schlusskurs vom 13.03.2025). Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5,1 sei Bayer laut Handelsblatt "weltweit die günstigste große Pharmaaktie". Der Bewertungsabschlag gegenüber dem 20-Jahres-Durchschnitt liege bei 57 Prozent. Grund für den Abschlag dürften vor allem Schadensersatzforderungen in Milliardenhöhe wegen des Unkrautvernichters Glyphosat sein. Laut Handelsblatt spiegele der Abschlag jedoch viele Risiken der Aktie wider. Damit sich der Kurs wieder vervielfachen könnte müsste das Unternehmen Experten zufolge die Umsätze und Gewinne in der Agrarsparte wieder steigern und die Rechtsrisiken hinsichtlich Glyphosat in den Griff bekommen.

BMW-Aktie

Die BMW-Aktie konnte in den letzten drei Jahren zwar um etwa 10 Prozent zulegen (XETRA-Schlusskurs 13.03.2025: 82,32 Euro), in der jüngeren Vergangenheit sieht es allerdings weniger rosig aus: In den letzten zwölf Monaten hat der Anteilsschein mehr als 20 Prozent an Wert verloren. Laut dem Handelsblatt kommt die BMW-Aktie mit einem KGV von 6,2 auf einen Bewertungsabschlag von 28 Prozent gegenüber ihrem 20-Jahres-Durchschnitt. Belastungsfaktoren sind hier unter anderem die schwächelnde Nachfrage in China und die US-Zollpolitik unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump. Dennoch kann das Unternehmen laut Handelsblatt mit einer soliden Bilanz und einer langfristig orientierten Unternehmenspolitik punkten.

Fresenius-Aktie

Die Fresenius-Aktie hat in den letzten drei Jahren um etwa 25 Prozent zugelegt und ist 38,94 Euro wert (XETRA-Schlusskurs vom 13.03.2025), innerhalb der letzten zwölf Monate zeigt sich gar ein Plus von mehr als 50 Prozent. Dennoch liege die Aktie mit einem KGV von 11,6 ein Fünftel unter ihrem 20-Jahres-Durchschnitt, wie das Handelsblatt berichtet. Zu verdanken sei die günstige Bewertung stark gestiegenen Konzerngewinnen - unter anderem durch gute Geschäfte in der Medikamentensparte und bei der Klinikkette Helios. Der Konzernumbau - mit der Abspaltung der Dialysetochter FMC und dem Ausstieg aus der Dienstleistungssparte Vamed - zahle sich somit aus.

FMC-Aktie

Für die Papiere der von Fresenius abgespaltenen Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) ging es in den letzten zwölf Monaten an der XETRA um rund 17 Prozent auf 42,76 Euro aufwärts (Schlusskurs 13.03.2025). Blickt man auf die Entwicklung der letzten drei Jahre hat die FMC-Aktie jedoch mehr als ein Viertel an Wert verloren und ist mit einem KGV von 11,4 laut Handelsblatt um 35 Prozent niedriger bewertet als in ihrem 20-Jahres-Durchschnitt. Grund hierfür seien stark steigende Gewinnerwartungen, die wiederum auf einen umfangreichen Sparkurs, der sich wohl auszahlt, zurückzuführen seien.

Porsche Holding-Aktie

Die Aktie der Porsche Holding hat in den letzten drei Jahren etwa 50 Prozent bzw. innerhalb der letzten zwölf Monate rund 20 Prozent an Wert verloren (XETRA-Schlusskurs 13.03.2025: 38,12 Euro). In diesem Kursrückgang spiegele sich das Misstrauen gegenüber dem Konzernumbau in Richtung Elektromobilität und den damit verbundenen Risiken für künftige Gewinne wider. Die Aktie der Porsche Holding sei mit einem KGV von 2,6 die am niedrigsten bewertete Aktie im deutschen Leitindex, wie das Handelsblatt berichtet. Ein Grund für die niedrige Bewertung sei, dass es sich um stimmrechtslose Vorzugsaktien handele - die Aktionäre also keinen Einfluss auf die Firmenpolitik haben. Doch auch wenn die Aktie generell eher niedrig bewertet sei, zeige sich aktuell ein deutlicher Abschlag von gut 50 Prozent gegenüber dem 20-Jahres-Durchschnitt.

VW-Aktie

Derweil zeigt sich bei der VW-Aktie via XETRA in den letzten zwölf Monaten ein Minus von sechs Prozent auf 107,70 Euro (Schlusskurs vom 13.03.2025), während die Anteilsscheine in den letzten drei Jahren fast 30 Prozent an Wert verloren haben. Die deutlichen Kursverluste und nach wie vor hohe Gewinne in zweistelliger Milliardenhöhe sorgen laut Handelsblatt dafür, dass die VW-Aktie mit einem KGV von 3,8 die zweitgünstigste Aktie im DAX ist. Zudem sei die generell eher geringe Bewertung wie bei der Porsche Holding auch hier darauf zurückzuführen, dass es sich um Vorzugsaktien - die zwar eine etwas höhere und zuverlässigere Dividende bieten, aber nicht zur Mitsprache berechtigen - handele.

Redaktion finanzen.net

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