Sitzung am Donnerstag

Commerzbank: Ölpreisabsturz ist Zusatzargument für EZB-Zinssenkung

09.03.20 10:31 Uhr

Commerzbank: Ölpreisabsturz ist Zusatzargument für EZB-Zinssenkung | finanzen.net

Die Commerzbank sieht im aktuellen Absturz des Ölpreises ein zusätzliches Argument für eine Leitzinssenkung durch die Europäischen Zentralbank (EZB) in dieser Woche - auch wenn ein niedrigerer Ölpreis konjunkturell positiv wirke.

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"Nach dem Kollaps des Ölpreises erwarten wir mehr denn je, dass die EZB ihre Geldpolitik auf ihrer Sitzung am Donnerstag deutlich lockern wird", schreibt Chefvolkswirt Jörg Krämer in einem Kommentar.

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Krämer erwartet, dass die EZB das Volumen ihrer Anleihekäufe für einen begrenzten Zeitraum von beispielsweise sechs Monaten von 20 auf 40 Milliarden erhöhen und den Einlagensatz um 10 Basispunkte auf minus 0,60 Prozent senken wird. Er rechnet vor, dass ein Ölpreis von konstant 30 US-Dollar die Inflation im Euroraum im Mai auf die psychologisch wichtige Marke von 0 Prozent fallen lassen würde.

Zudem reduziere ein Ölpreisrückgang von 10 Prozent die Kerninflation laut EZB innerhalb von drei Jahren um 0,2 Prozentpunkte. "Weil der Ölpreis diesmal viel stärker gefallen ist, dürfte er die Kerninflation im Durchschnitt diesen Jahres um 0,2 Prozentpunkte senken", kalkuliert Krämer. Zuletzt lag die Kerninflation bei 1,2 Prozent.

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Laut Krämer sollten Zentralbanken eigentlich über einen vorübergehenden Einbruch des Ölpreises hinwegsehen, weil er langfristig kaum etwas am Inflationsausblick ändere. "Aber die EZB hat bereits vor einer Woche in Aussicht gestellt, auf die vom Coronavirus ausgehenden Risiken zu reagieren", erläutert Krämer. Der Ölpreiseinbruch sei ein Indikator für die massiv gestiegenen konjunkturellen Risiken.

Auf der anderen Seite stellt der Preisrückgang Krämer zufolge für die vielen ölimportierenden Länder auch eine willkommene Kostenentlastung dar. "Der jüngste Ölpreiskollaps senkt die deutsche Ölrechnung um einen Betrag, der 0,9 (Euroraum: 0,6) Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht", merkt der Commerzbank-Chefvolkswirt an. Das dürfte aber nicht verhindern, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland und im Euroraum sowohl im ersten und zweiten Quartal schrumpfen werde.

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Mit Blick auf die USA, die kein Nettoölimporteur mehr sind, sieht Krämer überwiegend negative Effekte: Einerseits über die Bohrindustrie, die einen Anteil von 11 Prozent an der Industrieproduktion habe, andererseits über den Stress, der daraus resultiere, dass der US-Energiesektor recht hoch verschuldet sei. Sein Anteil am US-High-Yield-Markt betrage rund 10 Prozent.

DJG/hab/apo

FRANKFURT (Dow Jones)

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