Konsum: Wegen Strafzinsen sitzt der Geldbeutel lockerer
Handel und Marktforscher rechnen mit Rekordumsätzen im Weihnachtsgeschäft - erstmals voraussichtlich mehr als 100 Milliarden Euro Umsatz. Konzerne wie die Deutsche Post profitieren.
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von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag
Zum Jahresende hellt sich die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern deutlich auf. Die Marktforscher der GfK und der Handelsverband HDE rechnen deshalb mit Rekordumsätzen im Weihnachtsgeschäft.
Der GfK zufolge hat sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung der deutschen Verbraucher spürbar zugelegt - und das trotz allgegenwärtiger Risikofaktoren wie globaler Konjunkturschwäche, Handelskonflikten und Brexit-Chaos. Wieder zunehmendes Verbrauchervertrauen nennt auch die EU-Kommission als Grund für die Aufhellung des Wirtschaftsklimas in der Eurozone im November.
Rückenwind kommt zudem von der weiter niedrigen Inflationsrate, die tendenziell die Kaufkraft der Verbraucher stärkt: Laut Statistischem Bundesamt lag die Inflationsrate im November unverändert zum Vormonat bei 1,1 Prozent, dem niedrigsten Wert seit fast zwei Jahren.
"Die deutschen Konsumenten haben durch ihre gute Konsumlaune bereits maßgeblich dazu beigetragen, dass im dritten Quartal eine Rezession in Deutschland vermieden werden konnte", kommentierte GfK-Experte Rolf Bürkl gegenüber €uro am Sonntag den jüngsten Anstieg beim Konsumklima-Barometer für Dezember um 0,1 auf 9,7 Punkte. Vor allem die Konjunkturerwartungen der Verbraucher hätten sich deutlich aufgehellt - so stark wie seit neun Jahren nicht mehr. "Das macht uns zuversichtlich, dass der private Konsum auch 2020 eine Stütze der Konjunktur bleibt", sagte Bürkl.
Der Handelsverband HDE hatte kürzlich ein Umsatzplus für das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr von drei Prozent prognostiziert. Damit könnte der Einzelhandel im November und Dezember erstmals mehr als 100 Milliarden Euro einnehmen, ein neuer Umsatzrekord. An diesem Montag, 2. Dezember, wird der HDE zudem sein Konsumbarometer veröffentlichen, das einen ersten Ausblick auf die ersten drei Monate 2020 gibt.
Laut GfK setzen offenbar immer mehr Deutsche auf eine vorsichtige Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China, auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt wie den Streit um die sogenannten Hongkong-Gesetze, mit denen die USA die regierungskritischen Demonstranten in der Sonderverwaltungszone unterstützen, was China als Einmischung in innere Angelegenheiten erachtet.
EZB treibt den Konsum an
Angetrieben wird die hohe Konsumneigung nach Einschätzung der Konsumforscher der GfK aber auch durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Banken und Sparkassen geben die Negativzinsen zunehmend in Form von Strafzinsen insbesondere auf Tagesgeldkonten an Privatkunden weiter. "Das wird Sparer dazu veranlassen, mehr Geld in Anschaffungen zu stecken, statt es auf die hohe Kante zu legen", glaubt GfK-Experte Bürkl.
Vom Konsumboom vor Weihnachten profitieren insbesondere Konzerne wie die Deutsche Post. Der Bonner Logistikkonzern hat nach überraschend guten Zahlen im dritten Quartal für die Weihnachtszeit 10.000 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, um die Paketschwemme zu bewältigen. An Spitzentagen sollen bis zu elf Millionen Pakete transportiert werden, mehr als doppelt so viele wie an normalen Tagen. Das florierende Weihnachtsgeschäft im Inland soll auch dazu beitragen, dass der Logistikkonzern seine Jahresziele erreicht. Damit hebt sich die Post von Konkurrenten wie dem US-Konzern FedEx ab, der angesichts der Verunsicherung durch Handelskonflikte und globaler Konjunkturschwäche seine Erwartungen für 2019 jüngst gekappt hatte.
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