Russlands Notenbank zieht Leitzins um 2,0 Punkte auf 18,0 Prozent an
Die russische Notenbank hat ihren Leitzins angesichts wachsender Inflationsgefahren deutlich angehoben.
Der Leitzins werde um 2,0 Prozentpunkte auf 18,0 Prozent erhöht, teilte die Notenbank am Freitag mit. Ökonomen hatten dies im Schnitt erwartet. Zuletzt hatte die Notenbank im Dezember die Zinsen erhöht. Der Leitzins liegt nun so hoch wie seit März 2022 nicht mehr.
"Die Inflation hat sich beschleunigt und entwickelt sich deutlich oberhalb der April-Prognose", begründete die Notenbank die Erhöhung. Sie sieht weiterhin Anzeichen einer Überhitzung: "Das Wachstum der Inlandsnachfrage übersteigt nach wie vor die Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Waren und Dienstleistungen."
Die russische Notenbank stellte zudem weitere Zinserhöhungen in Aussicht. "Damit die Inflation wieder zurückgeht, muss die Geldpolitik weiter gestrafft werden", heißt es in der Mitteilung. Man erwäge weitere Zinserhöhungen auf den nächsten Sitzungen. Die Inflationsprognose wurde deutlich angehoben. Zum Jahresende erwarte man jetzt eine Inflationsrate von 6,5 bis 7,0 Prozent. Bisher wurden 4,3 bis 4,8 Prozent erwartet. Im Juni lag die Rate bei 8,5 Prozent.
Die Geldpolitiker erwarten ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Am Ende des Jahres dürfte es zwischen 3,5 und 4,0 Prozent liegen. Die russische Wirtschaft wird laut Ökonomen vor allem durch die Rüstungsproduktion gestützt, die im Krieg gegen die Ukraine massiv ausgeweitet wurde. Zudem treibt der Mangel an Arbeitskräften die Löhne. Dies stützt die Konsumnachfrage.
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MOSKAU (dpa-AFX)
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