Bank of England bleibt auf Kurs - aber baldige Zinsanhebung in Sicht
Die britische Notenbank hält trotz einer hohen Inflation an ihrer lockeren Geldpolitik fest.
Gleichzeitig gab sie aber Signale für baldige Zinsanhebungen. orerst bleibe der Leitzins unverändert bei 0,50 Prozent, teilte die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Zinssitzung in London mit. Experten hatten dies erwartet. Die Entscheidung der Währungshüter fiel einstimmig. Auch das Volumen der Wertpapierkäufe zur Konjunkturstützung ließen sie unverändert.
Im November hatte die Notenbank erstmals seit gut zehn Jahren den Zinssatz von dem damaligen Rekordtief von 0,25 Prozent auf das derzeitige Niveau angehoben. Einerseits spricht die mit drei Prozent recht hohe Inflation in Großbritannien für weitere Zinsanhebungen. Nach dem Brexit-Votum vom Sommer 2016 ist das britische Pfund deutlich geschwächt worden, was die Preise für importierte Güter nach oben getrieben hat.
Andererseits ist die Wirtschaft angeschlagen. 2017 ist sie so schwach gewachsen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Wegen der Brexit-Unsicherheit halten sich Unternehmen mit Investitionen zurück. Hinzu kommt eine geschwächte Kaufkraft der Briten.
Am Donnerstag gab es jedoch Hinweise, dass die Währungshüter künftig die Priorität eher auf die Inflationsbekämpfung als auf die Stützung der Konjunktur legen dürften. Der Leitzins könnte früher und schneller steigen als bisher erwartet, teilte die Notenbank mit.
Das britische Pfund legte nach den Beschlüssen zu und stieg im Verhältnis zum US-Dollar auf ein Tageshoch über 1,40 Dollar. Auch zum Euro gewann das Pfund deutlich an Wert. Die Rendite britischer Staatspapiere mit 10-jähriger Laufzeit stieg auf den höchsten Stand seit April 2016.
LONDON (dpa-AFX)
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