Geldpolitik bestätigt

BoJ will Zinsen weiter für "längeren Zeitraum" extrem niedrig halten

19.09.18 06:28 Uhr

BoJ will Zinsen weiter für "längeren Zeitraum" extrem niedrig halten | finanzen.net

Die Bank of Japan (BoJ) hat am Mittwoch bekräftigt, dass sie ihre Zinsen "für einen längeren Zeitraum" extrem niedrig halten wird.

Die japanische Notenbank bestätigt damit ihre Geldpolitik, nachdem sie im Juli einige Änderungen vorgenommen hatte, um sich für einen länger als erwarten Kampf zur Erhöhung der Inflation zu rüsten.

Der geldpolitische Rat stimmte mit einer Mehrheit von 7 zu 2 Stimmen dafür, die kurzfristigen Zinsen bei minus 0,1 Prozent und das Ziel für die zehnjährige Rendite japanischer Staatsanleihen bei etwa 0 Prozent zu belassen. Die BoJ wiederholte zudem die im Juli gemachte Zusage, die Anleiherendite flexibler zu gestalten, um den Staatsanleihenmarkt wieder in Schwung zu bringen. Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda sagte, die BoJ würde einen Anstieg der Rendite auf etwa 0,2 Prozent tolerieren. Zuvor lag die informelle Obergrenze bei etwa 0,1 Prozent.

Die Ratsmitglieder Goushi Kataoka und Yutaka Harada, beide bekannt als Befürworter starker Maßnahmen zur Inflationserzeugung, sprachen sich am Mittwoch erneut gegen eine flexible Ausrichtung der 10-Jahres-Rendite aus und sagten, das Konzept sei zu unklar. Die Inflation liegt unter 1 Prozent und damit klar unter dem 2-Prozent-Ziel der BoJ.

Die Notenbank bekräftigte auch, dass sie japanische Staatsanleihen pro Jahr im Volumen von 80 Billionen Yen (ca. 610 Milliarden Euro) kaufen werde. Diese Aussage wird von den Anlegern als Maßstab für ihr Engagement für die geldpolitische Lockerung angesehen, obwohl das tatsächliche Volumen der Anleihenkäufe in den vergangenen zwölf Monaten auf 45 Billionen Yen gesunken ist.

An einigen Tagen in diesem Jahr war die 10-jährige Benchmark-Anleihe aufgrund der strikten Kontrolle der Zinskurve durch die BoJ nicht handelbar. Eine Anfang September veröffentlichte Umfrage der Notenbank ergab, dass sich die Stimmung unter den Teilnehmern am Anleihenmarkt leicht verbessert hat, aber es gab nach wie vor große Bedenken, dass der Markt nicht gut funktioniere.

"Wenn die BoJ die lockere Politik fortsetzt, könnten sich die Risiken erhöhen", sagte Takeshi Yamaguchi, Ökonom bei Morgan Stanley MUFG Securities, vor der Zinsentscheidung. "Die Bank muss sich des Risikos bewusst sein, dass sie Probleme für die Stabilität des Finanzsystems verursachen kann."

Yamaguchi geht davon aus, dass die BoJ ihre negative Zinspolitik beendet und ihr kurzfristiges Zinsziel bis April 2019 auf 0 Prozent anhebt, um diesen Risiken zu begegnen.

Von Megumi Fujikawa

TOKIO (Dow Jones)

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