US-Notenbank signalisiert vorsichtigeren geldpolitischen Kurs
Die US-Notenbank Fed hat einen vorsichtigeren geldpolitischen Kurs in der Zukunft signalisiert.
Nach Einschätzung vieler Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) könne man künftig "geduldiger" hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen sein, hieß es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten Sitzung. Die Mitglieder verwiesen auf den verhaltenen Inflationsdruck.
Auf der Sitzung vom 18. bis zum 19. Dezember hatte die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Die Entscheidung fiel zwar damals offiziell einstimmig. Laut dem Protokoll hatten aber einige Mitglieder unveränderte Leitzinsen bevorzugt.
Angesichts der Schwankungen an den Finanzmärkten und den wachsenden Sorgen um die Weltwirtschaft sei es künftig weniger klar, wie stark und wann man die Zinsen anhebe. Weitere Erhöhungen seien zwar wahrscheinlich. Mehrere Mitglieder wollen aber auf künftigen Sitzungen auf Zinsversprechen (Forward Guidance) ganz verzichten. Künftig solle demnach vielmehr die Datenabhängigkeit betont werden. Zuletzt hatten sich in den USA wichtige konjunkturelle Frühindikatoren eingetrübt. Zudem zeigte der Immobilienmarkt Anzeichen von Schwäche.
Im Jahr 2018 hatte die Notenbank insgesamt vier Mal die Zinsen angehoben. Auf ihrer letzten Sitzung hatte sie noch zwei Leitzinsanhebungen für das Jahr 2019 signalisiert. Bereits am vergangenen Freitag hatte der Notenbankvorsitzende Jerome Powell ein zurückhaltenderes Vorgehen bei der Zinspolitik angekündigt. Er wolle die Konjunktursorgen der Finanzmärkte berücksichtigen. US-Präsident Donald Trump hatte Powell immer wieder wegen der Leitzinserhöhungen heftig kritisiert.
Die Aussagen stützten den US-Aktienmarkt nur kurzzeitig. Der Eurokurs stieg vorübergehend auf den höchsten Stand des Tages bei 1,1557 US-Dollar. Zuletzt notierte er leicht darunter.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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