Commerzbank: Die Fed wird bis Ende 2018 mehr Zinsschritte durchführen als erwartet
Obwohl US-Präsident Donald Trump klargestellt hat, dass er einen schwächeren US-Dollar bevorzugt, rechnen die Analysten der Commerzbank mit einem deutlich strafferen Kurs der US-Notenbank als allgemein von den Märkten erwartet.
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Die Experten der Commerzbank rechnen bis Ende 2018 unverändert mit fünf weitere Zinsschritten seitens der Fed. Das sind deutlich mehr als die drei Anhebungen, die derzeit vom Markt eingepreist werden.
Schwaches US-Wachstum nur ein Ausreißer
Zum einen glaubt man bei der Commerzbank, dass das geringe Wirtschaftswachstum im ersten Quartal von lediglich 0,7 Prozent nur ein Ausreißer war. Für einen intakten Aufschwung spreche nämlich, dass sich der Beschäftigungszuwachs fortgesetzt habe. Außerdem habe das Auftaktquartal seit Ende der Rezession öfter enttäuscht, was möglicherweise auf Problemen bei der Saisonbereinigung zurückzuführen sei.
Starker US-Arbeitsmarkt
Ein weiterer Grund für die abweichende Prognose sei, dass sich die Vollbeschäftigung immer klarer abzeichne. So wird bei der Commerzbank davon ausgegangen, dass die breiter gefasste Arbeitslosenquote U6 bis zum Jahresende auf das Vorkrisenniveau zurückgehen dürfte. In der Arbeitslosenquote U6 sind auch die ungewollt in Teilzeit Arbeitenden sowie diejenigen erfasst, die zwar grundsätzlich eine Arbeit suchen, dies jedoch in den vergangenen vier Wochen nicht getan haben.
Diese Besserung am Arbeitsmarkt spreche für einen anhaltenden moderaten Anstieg der US-Kerninflation. Außerdem dürfte diese Entwicklung dafür sorgen, dass auch die Löhne etwas schneller steigen sollten.
Fed auf Konfrontationskurs zu Trump
Im März hat die amerikanische Notenbank Federal Reserve ihre Geldpolitik bereits zum dritten Mal nach der Finanzkrise gestrafft. Seit dieser Leitzinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte liegt die Fed Funds Rate in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 Prozent. Bei ihrer letzten Sitzung Anfang Mai haben die Währungshüter die Tür für eine Zinserhöhung im Juni offengehalten. Die wirtschaftliche Entwicklung rechtfertige eine "graduelle" Anhebung des Leitzinses, schrieb die Fed dazu in ihrem Kommentar.
Weitere Zinsschritte dürften US-Präsident Donald Trump aber sehr unwillkommen sein, immerhin hat er klargestellt, dass er einen schwachen US-Dollar bevorzugt, um die heimische Exportwirtschaft zu stärken. Ein schwacher Greenback würde US-Produkte in Übersee billiger machen. Dieses Ziel lässt sich aber kaum erreichen, solange die Zinsschere zu Europa und Japan weiter auseinanderklafft. Und dass die EZB oder die Bank of Japan rasch nachziehen werden, zeichnet sich derzeit nicht ab.
EZB sollte Leitzinsen später anheben als vom Markt erwartet
Auch hinsichtlich der europäischen Zinspolitik folgen die Commerzbank-Analysen nicht der vorherrschenden Marktmeinung. Während allgemeinhin angenommen wird, dass die Europäische Zentralbank das Zinsniveau bis Ende 2018 um 10 Basispunkte anhebt, glaubt man bei dem deutschen Kreditinstitut nicht an einen Zinsschritt in diesem oder im kommenden Jahr.
Ihre abweichende Prognose begründen die Experten der Commerzbank damit, dass sie anders als die europäischen Währungshüter für 2017 keinen Aufwärtstrend bei der Kerninflation sehen. Und auch im nächsten Jahr werde die Preissteigerung schwächer ausfallen als von der EZB unterstellt.
Redaktion finanzen.net
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