Bank of England hält Leitzins stabil bei 0,75 Prozent
Die Bank of England (BoE) hat inmitten der Brexit-Wirren ihren Leitzins auf dem aktuellen Niveau belassen.
Er verharrte bei 0,75 Prozent. Der Beschluss der Währungshüter fiel einstimmig. Ökonomen und Börsianer waren davon ausgegangen, dass die BoE angesichts des politischen Dramas in Westminster untätig bleiben würde.
In dem begleitenden Statement der Zentralbank hieß es, dass sich die Unsicherheit über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union nach wochenlangen politischen Turbulenzen "erheblich" verschärft habe. Diese Unsicherheit sei auch in den Finanzierungsbedingungen von Banken und Unternehmen sichtbar, ebenso an den Aktienmärkten und den Inflationserwartungen.
Zuletzt sind die Löhne der britischen Arbeitnehmer mit dem höchsten Tempo seit zehn Jahren gestiegen. Diese Belebung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die BoE ihren Leitzins im nächsten Jahr anheben wird. Jede Änderung der Geldpolitik wird aber entscheidend davon abhängen, wie Großbritannien im März 2019 die Europäische Union verlässt.
Spielraum für eine Zinserhöhung wäre grundsätzlich vorhanden. Doch der chaotische Brexit-Prozess überschattet und dominiert derzeit in Großbritannien sowohl die Regierungs- als auch die Geldpolitik. Erst wenn klar ist, welchen Weg Großbritannien aus der EU genommen hat, kann die BoE ihre weiteren Schritte planen.
DJG/DJN/apo/brb
Von Jason Douglas
LONDON (Dow Jones)
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