Eindeutige Signale

Börsenexperte: Darum sollte die Fed heute Abend die Füße stillhalten

30.01.19 19:03 Uhr

Börsenexperte: Darum sollte die Fed heute Abend die Füße stillhalten | finanzen.net

Spannung liegt in der Luft: Die US-Notenbank Federal Reserve wird am Abend ihre Zinsentscheidung verkünden. Besonders der Ausblick auf die weitere Geldpolitik dürfte Anleger interessieren.

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Geldpolitische Entscheidungen bewegen die Börsen. Im Vorfeld der am Mittwochabend anstehenden Zinsentscheidung der US-Notenbank halten sich Anleger vermehrt zurück. Denn die Frage steht im Raum: Tragen die Währungshüter den aktuellen konjunkturellen und geopolitischen Faktoren Rechnung oder bleiben sie ihrer Linie treu?

Weniger Straffung als gedacht?

Seit einigen Tagen mehren sich Spekulationen, dass die US-Notenbank Federal Reserve ihre Geldpolitik weniger straffen könnte, als geplant. Ausgelöst wurde die Hoffnung durch einen Pressebericht: Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, die Währungshüter könnten sich entscheiden, den Abbau ihrer Bilanzsumme früher zu beenden. Auch Börsenexperte und Hedgefondslegende Jim Cramer zeigt sich überzeugt, dass die Fed in diese Richtung am Abend eindeutige Signale senden wird.

Eisenbahnunternehmen als Schlüsselindustrien

Dabei verweist Cramer auf die gut ausgefallenen Zahlen der Eisenbahnunternehmen Norfolk Southern und Union Pacific. Die Unternehmen repräsentieren seiner Ansicht nach den Handel in den Vereinigten Staaten und hätten mit ihren Bilanzen das Gefühl vermittelt, "dass wir immer noch eine sehr starke Wirtschaft haben". Dennoch scheine sich die Wirtschaft gerade in einem Maße zu verlangsamen, das die Fed davon abhalten dürfte, "uns in nächster Zeit mit einer weiteren Zinserhöhung zu treffen", so Cramer bei CNBC weiter.

Denn die Bilanzen der Bahnkonzerne seien zwar oberflächlich stark ausgefallen - keines der Unternehmen hatte einen signifikanten Geschäftseinbruch zu vermelden. Aber "und das ist ein großes Aber", betonte Cramer: "Sie haben in einigen wirtschaftlich empfindlichen Bereichen ein langsameres Wachstum im Vergleich zu den Vorquartalen" gemeldet.

Geschäfte werden vorgezogen

Der Blick in die Bilanz von Union Pacific offenbarte Jim Cramer noch ein anderes Bild: Der Konzern habe "eine Menge Geschäfte vorgezogen, weil die Unternehmen die hohen Zölle für Importe aus China schlagen wollten". Die Sorge um einen Anstieg der Zölle 2019 habe zu einer "künstlichen Spitze" im Geschäft gesorgt, glaubt der Experte.

Die Verantwortlichen der Fed sollten bei ihrer Entscheidung über ihre Geldpolitik und die Anhebung der kurzfristigen Zinssätze das gesamtwirtschaftliche Bild berücksichtigen und dieses Ungleichgewicht zur Kenntnis nehmen, wendet sich Cramer an die Währungshüter. Und auch Fed-Chef Jerome Powell nimmt der "Mad Money"-Host explizit in die Pflicht: "Ich hoffe sehr, dass Jerome Powell, unser eigensinniger Fed-Vorsitzender, diese Zahlen betrachtet, da sie darauf hindeuten, dass wir hier wirklich keine Zinserhöhung brauchen". Das starke Geschäft der Eisenbahner sei nicht einer Beschleunigung der Wirtschaft zu verdanken, sondern dem Wunsch entsprungen, die geplanten Zollerhöhungen zu übertreffen.

Das erwarten die Märkte

Die Hoffnung auf einen Ausblick auf die vorsichtigere weitere Zinspolitik der US-Notenbank im Jahr 2019 hatten die Währungshüter vorher selbst befeuert. Denn zuletzt hatte sich der Ton in den Fed-Protokollen und Stellungnahmen der Federal Reserve-Mitglieder verändert: Nachdem die Notenbank Ende des vergangenen Jahres noch deutlich gemacht hatte, die Leitzinsen 2019 drei Mal anheben zu wollen, wurden die Verantwortlichen kürzlich deutlich vorsichtiger. Die enttäuschende Börsenentwicklung im Dezember, der weiterhin ungelöste Handelsstreit zwischen den USA und China aber auch der längste Shutdown der US-Geschichte, der vorerst für drei Wochen ausgesetzt wurde, haben die US-Wirtschaft bislang bereits empfindlich getroffen.

Die Währungshüter hatten mit diversen Statements bereits eine mögliche vorsichtigere Haltung durchblicken lassen. Der geldpolitische Rat könne im laufenden Jahr "geduldig" sein und die Entwicklung der Konjunkturdaten abwarten, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Fed, Richard Clarida, kürzlich. Und auch Fed-Chef Jerome Powell hatte sich mehrfach ähnlich geäußert.

Redaktion finanzen.net

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