Allianz Bonus-Zertifikat - Aufholjagd mit Bonus

So kletterte die Allianz-Aktie binnen Jahresfrist lediglich rund 17 Prozent. Demgegenüber konnte der DAX rund ein Viertel an Wert zulegen. Und auch in den vergangenen Tagen wollte das Assekuranz-Papier nicht anspringen. Der Grund: Die Anleger befürchten, dass sich in den Portfolios auch Staatsanleihen von Ländern befinden, die derzeit mit Rating-Abstufungen oder Refinanzierungsproblemen zu kämpfen haben.

Der deutsche Branchenprimus reagierte bereits: Das Anleihe-Universum des Versicherungsriesen ist derzeit rund 360 Mrd. Euro schwer. Der Anteil an griechischen Staatsanleihen macht dabei weniger als ein Prozent aus. Somit ist der mögliche Abschreibungsbedarf sehr niedrig. Zudem ist eine solch geringe Quote unter Diversifikationsaspekten völlig akzeptabel. Auch aus Dubai dürften zunächst keine neuen Störfeuer kommen, nachdem der reiche Nachbar Abu Dhabi, schneller als zunächst erwartet, mit einer Finanzspritze von zehn Mrd. US-Dollar zur Hilfe eilte.

Ohnehin ist die Allianz-Aktie aus fundamentaler Sicht eine der günstigsten Aktien unter den deutschen Blue Chips: Das 2010er KGV liegt unter acht und die Dividendenrendite erreicht 3,8 Prozent. Zudem ist der Konzern sein Sorgenkind Dresdner Bank los, was sich schon bei den jüngsten Quartalszahlen sehr positiv ausgewirkt hatte. Und auch die Charttechnik zeigt einen weiterhin intakten Aufwärtstrend.

Bei der Commerzbank ist ein Bonus-Zertifikat im Angebot (ISIN DE000CM10XT7), welches Anlegern eine vollständige Partizipation an steigenden Kursen ermöglicht, da es mit einem Aufgeld von einem Prozent gehandelt wird. Zudem ist die Bonus-Rendite des bis Juni 2011 laufenden Papiers mit 29,2 Prozent oder 18,5 Prozent p.a. sehr attraktiv. Allerdings verfügt das Produkt „nur“ über einen Abstand von 26,6 Prozent zur bei 63,00 Euro eingezogenen Schwelle. Dies ist kein sanftes Ruhekissen.

Daher sollten Anleger nach dem Kauf stets einen Blick auf die aktuelle charttechnische Situation werfen: Sobald die Aktie die Unterstützung bei 76,00 Euro verletzt, muss die Position wieder glattgestellt werden. Allerdings erwarten wir zunächst steigende Kurse. Das bisherige Jahreshoch bei 89,51 Euro dürfte nochmals in Angriff genommen werden. Sollte diese Hürde dann aus dem Weg geräumt sein, ist der Weg zu dreistelligen Kursnotierungen frei. Daher greifen Anleger zu und packen das Bonus-Zertifikat noch vor den Festtagen ins Depot.

Wolfgang Raum ist seit Mitte 2005 Chefredakteur des ZertifikateJournal Deutschland. Insgesamt kann Raum auf mehr als 15 Jahre Berufserfahrung im Kapitalmarkt-Journalismus verweisen. Unter anderem war der 41-Jährige mehr als fünf Jahre für das Anlegermagazin CAPITAL Depesche verantwortlich. Neben seiner wöchentlichen Kolumne in der „Euro am Sonntag“ ist er regelmäßig als Experte in TV-Shows zu Gast, beispielsweise bei Bloomberg.TV und der 3satBörse. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.