Infineon: Übernahmefantasie

von Christian Scheid, ZertifikateJournal

Schlag auf Schlag geht es derzeit in der Chipbranche: Erst hatte Avago die Übernahme des US-Mobilfunkchipanbieters Broadcom für 37 Milliarden Dollar angekündigt. Dann folgte die Offerte von Intel für den Konkurrenten Altera. Vom Fusionsboom profitiert auch die Infineon-Aktie. Dass der DAX-Konzern selbst zum Übernahmeziel wird, halten ­Experten zwar für eher unwahrscheinlich, aber die Branchenkonsolidierung bewirkt eine ­anhaltende Fantasie.

Für Aufsehen sorgte zudem ein neues Projekt mit dem Internetkonzern Google. Gemeinsam mit den Amerikanern arbeitet Infineon an einer neuen Sensorlösung, die in tragbaren Geräten für Produkte rund um das Internet der Dinge oder auch in ­Autos zum Einsatz kommen kann. Erste Anwendungsbeispiele für die neuen Sensoren, die sowohl Gesten als auch anwesende ­Personen mittels Radartechnologie erkennen können, hat Google bereits auf seiner Entwicklerkonferenz I/O in San Francisco vorgestellt.

Abgesehen davon präsentiert sich der Chiphersteller derzeit in einer guten Verfassung. Der Umsatz im zweiten Quartal kletterte im Vergleich zum Vorquartal um 31 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro. Das operative ­Ergebnis legte um 17 Prozent auf 198 Millionen Euro zu. Einziger Schönheitsfehler: Unterm Strich fiel der Gewinn wegen der Kosten für die Übernahme des US-Konzerns International Rectifier um 49 Prozent auf 69 Millionen Euro.

Besser mit Puffer agieren

Auch die Prognose kann sich sehen lassen: Nach Angaben des Managements sind die Signale aus den Märkten weiterhin positiv. Deswegen rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus von 34 bis 38 Prozent. Infineon geht dabei aber von einem Eurokurs von 1,10 Dollar aus - was gewisse Risiken birgt. Daher und weil die Aktie bereits stark gelaufen ist, sollten Anleger ein Cap-­Bonus-Zertifikat der Citi bevorzugen (ISIN: DE 000 CW1 A7L 5).

Das Papier erzielt im März 2016 rund 11,8 Prozent Ertrag, wenn die Infineon-Aktie stets über neun Euro bleibt. Das entspricht beim Kurs von 11,74 Euro einem Puffer von 23,3 Prozent. Nach oben sind Gewinne bei 13 Euro gedeckelt (Cap).