Tipp des Tages: Call auf Nokia

von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Zoff beim finnischen Telekomausrüster. Der für das Geschäft mit Kartendiensten verantwortliche Manager Michael Halbherr scheidet nach Meinungsverschiedenheiten über die Strategie der Sparte aus. Den Kursanstieg der Aktie kann das nicht stoppen. Schließlich sind Anleger bei Nokia Turbulenzen gewohnt.

Die Finnen, ehemals der größte Handyhersteller der Welt, haben ihr einstiges Kerngeschäft nach etlichen Rückschlägen im operativen Geschäft an Microsoft verkauft und konzentrieren sich jetzt auf Telekomdienstleistungen. Im neuen Kerngeschäft, das die Produktion von Funk- und Schalttechnik sowie Software umfasst, profitiert Nokia unter anderem von den Investitionen großer Mobilfunkkonzerne wie China Mobile.

Ende Juli konnte Nokia-Chef Rajeev Suri mit unerwartet guten Geschäftszahlen und einer neuen Prognose aufwarten: Die operative Marge der Netzwerksparte werde im laufenden Geschäftsjahr am oberen Ende oder sogar leicht über der Zielspanne von fünf bis zehn Prozent liegen, meldete Nokia. Die Netzwerksparte steuert rund 90 Prozent zum Gesamtumsatz der Finnen bei.

Insgesamt bleibt das Umfeld für Nokia schwierig. Der Gesamtumsatz der Netzwerksparte fiel im zweiten Quartal trotz eines deutlichen Zuwachses in China unter dem Strich um acht Prozent. Analysten beurteilen die Aussichten eher skeptisch: Nur 40 Prozent empfehlen die Aktie zum Kauf. Die jüngsten Zahlen aus dem Konzern aber stimmen zuversichtlich, dass der Neustart besser vorankommt, als von der Mehrheit erwartet wird.

Für risikofreudige Anleger ist Nokia noch aus einem anderen Grund spannend: Die Aktie hat auf Schlusskursbasis vergangene Woche ein neues Jahreshoch erreicht und sich über die hartnäckige Widerstandslinie bei sechs Euro gekämpft. Dort war die Aktie zuvor drei Mal - im November, Januar und Juni - nach unten abgeprallt. Im Juli wurde der Durchbruch dann durch die allgemeine Krisenstimmung an den Finanzmärkten gestoppt.

In einem entspannteren Börsenumfeld stehen die Chancen gut, dass der Aktie der Ausbruch auch über das bisherige Jahreshoch von 6,33 Euro aus dem Juli glückt. Charttechnisch wäre dann der Weg zumindest bis in die Region von sieben Euro frei. Mit dem ausgewählten Call-Optionsschein können Anleger mögliche Kursgewinne um das knapp Vierfache hebeln. Als Stopp für den Schein bietet sich ein Aktienkurs in der Region von fünf Euro an.

Call auf Nokia
Emittent HypoVereinsbank
ISIN DE 000 HY4 DZV 1
Laufzeit 18.03.2015
Bezugsverhältnis 1,05
Basispreis 4,97 €
Omega 3,89
Aufgeld p. a. in % 2,1
Break-even 6,32 €
Spread absolut 0,02