Sportzertifikate

Fussball-Wetten: Zocken auf die Schale

15.08.13 11:05 Uhr

Mit Sportzertifikaten können nervenstarke Spekulanten und Fans auf den kommenden deutschen Meister wetten.

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von Emmeran Eder, Euro am Sonntag

Mit einem Klassiker begann die neue Bundesligasaison: Bayern empfing Gladbach (Ergebnis bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt). Selten galten die Münchner als so klarer Meisterschaftsfavorit wie zu Anfang dieser Spielzeit. Neben dem Triple-Gewinn ist dafür auch der neue Startrainer Pep Guardiola verantwortlich, der mit dem FC Barcelona 14 Titel gewonnen hat. Es erstaunt daher nicht, dass die Bayern bei den Wettprofis schon so gut wie Deutscher Meister sind.

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Glücksritter können aber nicht nur in den Wettbüros zocken, sondern auch mit Sportzertifikaten. Mit ihnen spekulieren sie darauf, wer deutscher Fußballmeister wird. Das Prinzip ist einfach: Das Bayern-Zertifikat (ISIN: AT 000 0A1 0SB 4) steht vor dem ersten Spieltag bei 86 Euro. Holt der Favorit die Meisterschale, gibt’s am Saisonende im Mai 100 Euro je Zertifikat. Das entspricht 16,3 Prozent Rendite.

Viel mehr drin ist mit dem Papier des wichtigsten Herausforderers: Das Borussia-Dortmund-Zertifikat (ISIN: AT 000 0A1 0SC 2) kostet nur 25 Euro. Wiederholen die Gelben ihren Titeltriumph von 2011 und 2012, gibt es pro Zertifikat für 25 Euro 100 Euro zurück — 300 Prozent Rendite.

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Diese Riesenerträge haben aber eine Kehrseite. Die Kurse der Fußballzertifikate schwanken enorm. Hohe Verluste bis hin zum Totalausfall sind möglich. Einige Niederlagen in Serie reichen dafür schon aus. Bei den Teams, die nicht Meister werden, verfallen die Papiere am Saisonende sowieso wertlos.

Gehandelt werden die Sportzertifikate (www.sportzertifikate.de) an der Börse Berlin und bei Tradegate Exchange. Sie können wie Aktien permanent ge- und verkauft werden. Das unterscheidet sie von Wettanbietern wie Bwin oder Betfair. Bei denen sind die Quoten zwar besser, dafür können Gewinne während der Spielzeit nicht realisiert werden und Verluste nur mit komplizierten Absicherungsgeschäften limitiert werden.

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Da die Wahrscheinlichkeit, dass entweder München oder Dortmund am Ende vorn liegt, sehr groß ist, hat der Emittent Extra Sportwetten AG die übrigen 16 Bundesligateams im Sonstige-Zertifikat (ISIN: AT 000 0A1 0SD 0) gebündelt. Dessen Kurs liegt bei 15,17 Euro, was einer maximalen Gewinnchance von 559 Prozent entspricht. Jedoch wäre es eine echte Sensation, wenn die stärksten Vertreter aus dem 16er-Feld, Schalke, Leverkusen oder Wolfsburg, im Titelrennen für so viel Furore sorgten. Unmöglich ist es nicht, wie ein Blick auf die Titelträger seit 1999 (siehe Tabelle) zeigt: Mit Bremen, Stuttgart und Wolfsburg gab es in 15 Jahren drei Überraschungssieger.

Wer darauf hofft, dass Ribéry und Co sich erst einmal finden müssen und sich daher in der Hinrunde einige Patzer leisten, kann die Anti-Bayern-Strategie fahren. Dazu kaufen Zocker das BVB- und Sonstige-Zertifikat für zusammen 42,17 Euro, was eine Höchstrendite von 137 Prozent ermöglicht. Damit können sie den großen Vorteil der Sportzertifikate gegenüber anderen Fußballwetten nutzen, wenn sie vorübergehende Kursgewinne bei einer Schwächephase der Bayern rechtzeitig realisieren.

Schon zum Start könnte die Strategie aufgehen. Mit Gladbach, Frankfurt und Nürnberg hat der Champions-League-Sieger drei Gegner, gegen die er sich in den vergangenen Jahren oft schwertat. Meist endeten die Spiele knapp. Der BVB hat mit Augsburg, Braunschweig und Bremen dagegen ein einfaches Auftaktprogramm und könnte durchstarten. Hat auch noch einer der Sonstigen einen guten Start, was nicht untypisch wäre, winken schon früh ansehnliche Gewinne. Clevere Wetter studieren daher den Spielplan sorgfältig.

Der Vorteil der ständigen Handelbarkeit der Papiere ist nicht gratis. Der Handel ist illiquide, der Spread beträgt nicht selten bis zu 25 Prozent plus Orderkosten. Dafür sind Traumgewinne möglich — oder Totalverlust. Extreme Gefühle eben, wie sie Fans gewöhnt sind.

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Bildquellen: Ohmega1982 / Shutterstock.com

Nachrichten zu BVB (Borussia Dortmund)

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Analysen zu BVB (Borussia Dortmund)

DatumRatingAnalyst
15.11.2024BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
01.10.2024BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
13.05.2024BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.08.2023BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10.05.2022BVB (Borussia Dortmund) BuyHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
DatumRatingAnalyst
15.11.2024BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
01.10.2024BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
13.05.2024BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
30.08.2023BVB (Borussia Dortmund) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
10.05.2022BVB (Borussia Dortmund) BuyHauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA
DatumRatingAnalyst
23.11.2017BVB (Borussia Dortmund) NeutralOddo Seydler Bank AG
29.11.2016BVB (Borussia Dortmund) NeutralOddo Seydler Bank AG
16.12.2014BVB (Borussia Dortmund) HaltenGSC Research GmbH
08.10.2010Borussia Dortmund GmbHCo haltenBankhaus Lampe KG
10.06.2010Borussia Dortmund wurde ausgestopptFocus Money
DatumRatingAnalyst
14.08.2007Borussia Dortmund verkaufenGSC Research
19.06.2007Borussia Dortmund verkaufenGSC Research
17.04.2007Borussia Dortmund DowngradeGSC Research
18.08.2006Borussia Dortmund reduzierenAC Research
22.05.2006Borussia Dortmund verkaufenEuro am Sonntag

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