Satte Renditen: Investments, die auf Aktienrückkäufe zielen
Wenn Firmen eigene Anteilscheine aus dem Verkehr ziehen, kann das die Kursentwicklung beflügeln. Zwei Strategiepapiere setzen darauf.
Werte in diesem Artikel
von Martin Ahlers, Euro am Sonntag
Bei Munich Re sollen es bis zur kommenden Hauptversammlung eine Milliarde Euro werden, der Siemens-Vorstand will den vierfachen Betrag investieren, und Apple hat sein laufendes Stock-Buyback-Programm Ende April sogar von 60 Milliarden Dollar auf für deutsche Verhältnisse unvorstellbare 90 Milliarden Dollar aufgestockt.
Betroffene Anteilseigner wird es in jedem Fall freuen, ist die Umsetzung von Aktienrückkaufprogrammen doch statistisch betrachtet mit positiven Kurseffekten verbunden, wie Peter Bösenberg von Société Générale erläutert: "Empirische Untersuchungen belegen überdurchschnittliche Aktienkursentwicklungen während eines Rückkaufprogramms, wobei sich die Outperformance je nach Studie auf einen Zeitraum von zwei Monaten bis zu zwei Jahren erstreckt." Vor allem bei Substanz- und Nebenwerten komme es im Zusammenhang mit Aktienrückkäufen regelmäßig zu Überrenditen.
Mehrere Gründe für Kurseffekte
Zwar sind Aktienrückkäufe in Europa bei Weitem nicht so verbreitet wie in den Vereinigten Staaten, sie erfreuen sich mit einem steigenden Volumen aber auch hier zunehmender Beliebtheit. Die Ursachen, mit denen die positiven Kurseffekte erklärt werden, sind dabei relativ einfach nachvollziehbar.
Der Rückkauf eigener Unternehmensanteile verringert die Zahl der ausstehenden Aktien, was je nach Umfang des Buyback-Programms zu einer mehr oder weniger deutlichen Verbesserung wichtiger Aktienkennzahlen führen kann. Bei konstant gehaltener Dividendensumme erhöhen sich zudem die zukünftigen Ausschüttungen pro Aktie. Darüber hinaus führen Aktienrückkäufe, ähnlich wie Dividendenzahlungen, zu einer Disziplinierung des Managements, dem nun weniger liquide Mittel zur Verfügung stehen.
Wichtig ist auch der damit verbundene Signaleffekt: Da dem Vorstand hinsichtlich des tatsächlichen Unternehmenswerts ein Informationsvorsprung zugebilligt wird, assoziiert der Kapitalmarkt signifikante Aktienrückkäufe häufig mit einer aktuellen Unterbewertung des jeweiligen Papiers.
Indexzertifikat auf europäische Titel
Für interessierte Anleger kann es sich somit durchaus lohnen, verstärkt auf die Ankündigung entsprechender Programme zu achten. Als kursrelevante Nachrichten müssen diesbezügliche Absichten von den jeweiligen Gesellschaften im Rahmen einer Ad-hoc-Mitteilung bekannt gemacht werden.
Deutlich einfacher ist allerdings der Erwerb eines Indexzertifikats auf den Solactive-European-Buyback-Index, wie es Ende Mai von der Société Générale emittiert wurde. Zielsetzung des Papiers ist es, die Kursentwicklung von europäischen Aktien in laufenden Rückkaufprogrammen abzubilden. Als potenzielle Indexmitglieder kommen alle Unternehmen in Westeuropa mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 500 Millionen Euro und einem hinreichenden Aktienumsatz infrage, bei denen die Verantwortlichen innerhalb der vorangegangenen zwei Monate ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt haben.
Die Auswahl der Gesellschaften und ihre Gewichtung im Solactive-European-Buyback-Index, der aktuell aus 50 Werten besteht, erfolgt vereinfacht gesagt anhand der Rückkaufquote der Unternehmen, also anhand der kumulierten Aktienrückkäufe im Verhältnis zu den ausstehenden Aktien. Die Maximalgewichtung ergibt sich aus dem täglichen durchschnittlichen Handelsvolumen der vorangegangenen drei Monate, wobei ein Maximalwert von fünf Prozent nicht überschritten werden darf. Indexüberprüfungen und Indexanpassungen erfolgen alle zwei Monate.
Fonds mit US-Unternehmen
Für Fondsliebhaber kann auch der KBC Equity Fund Buyback America interessant sein. Das Fondsmanagement investiert die zur Verfügung stehenden Anlagemittel in Anteile amerikanischer Unternehmen, die Aktienrückkaufstrategien verfolgen. Die beiden größten Positionen sind derzeit der Ölkonzern ExxonMobil sowie Apple. Auf US-Dollar-Basis hat der Fonds in den vergangenen fünf Jahren eine Performance von insgesamt rund 130 Prozent erzielt.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Lightspring / Shutterstock.com, Iakov Filimonov / Shutterstock.com
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