Italien: Politdrama in Rom
Nach den politischen Kapriolen könnte es für den Mittelmeerstaat wirtschaftlich wieder bergauf gehen. Anleger profitieren mit Zertifikaten.
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von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Berlusconi und immer wieder Berlusconi. Beinahe hätte der Skandalpolitiker die italienische Regierung ins Aus befördert. Silvio Berlusconi hatte fünf Minister seiner Partei Popolo della Libertà (PDL) zum Rückzug aus der Großen Regierungskoalition mit Ministerpräsident Enrico Letta von der Partito Democratico (PD) gezwungen und damit eine Krise ausgelöst. Grund für den Eklat ist der Streit um den Senatssitz von Berlusconi. Der frühere Ministerpräsident wurde wegen Steuerbetrugs zu vier Jahren Haft verurteilt und darf nach einem Gesetz von 2012 sechs Jahre lang keine öffentlichen Ämter bekleiden.
Mit dem Abzug seiner Minister wollte Berlusconi offenbar den Verlust seines Senatspostens und seiner Immunität verhindern. Berlusconis Eskapaden zogen zunächst den italienischen Aktienmarkt und auch den Euro nach unten. Die Börse atmete jedoch wieder auf, als Letta am Mittwoch eine Vertrauensabstimmung im Senat klar für sich entschied — und selbst Berlusconi überraschend eine Kehrtwende vollzog und der Regierung das Vertrauen aussprach.
Letta bleibt also vorerst im Amt und kann seine Reformpolitik fortsetzen, um das Land aus der Rezession zu führen, die inzwischen zwei Jahre anhält. Der Internationale Währungsfonds (IWF) geht davon aus, dass die Wirtschaft Italiens dieses Jahr um 1,8 Prozent schrumpfen wird. Im kommenden Jahr könnte es aber durchaus wieder bergauf gehen: So erwartet der IWF für 2014 ein Wachstum von 0,7 Prozent. Immerhin: „Vergangenes Jahr wurden einige Reformen beim Arbeitsmarkt und dem Pensionssystem angepackt“, sagt Giordano Lombardo, Chefanlagestratege der Investmentgesellschaft Pioneer. Neuwahlen hält er zwar in absehbarer Zeit für unumgänglich, aber es gebe viele gute Unternehmen, die unabhängig von der Politik agieren. „Das zeigt sich auch am wachsenden Interesse ausländischer Investoren, italienische Unternehmen wie Luxusgüterunternehmen oder Versorger zu kaufen“, so Giordano.
Italiens Börse läuft gut
Beispielsweise gilt das Modeunternehmen Salvatore Ferragamo als potenzielles Übernahmeziel. Die Spekulationen verhalfen der Aktie seit Jahresbeginn zu einem Plus von rund 50 Prozent. Auch Fiat-Aktien stiegen deutlich: Der Autokonzern profitierte im zweiten Quartal von guten Geschäften seiner US-Tochter Chrysler und erzielte im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 435 Millionen Euro — nahezu doppelt so viel wie im zweiten Quartal 2012.
Auch insgesamt läuft es am italienischen Aktienmarkt rund: Italiens Leitindex FTSE MIB brachte es auf ein Plus von gut acht Prozent. Der Index umfasst die Titel der 40 führenden italienischen Unternehmen, darunter auch Fiat und Ferragamo. Anleger, die dem Aktienmarkt weiteres Aufwärtspotenzial zutrauen, können mit einem Indexzertifikat der HypoVereinsbank (ISIN: DE 000 HV7 7YJ 5) eins zu eins an der Entwicklung des FTSE MIB teilnehmen. Eine Alternative für Anleger, die moderate Kursverluste nicht ausschließen, ist ein Bonuspapier der Société Générale (ISIN: DE 000 SG4 LAS 2) auf den FTSE MIB. Sollte die Barriere bei 16.200 Punkten bis zum Laufzeitende am 19. September 2014 nicht verletzt werden, erzielen Anleger mit dem Investment einen Bonusertrag von rund 15 Prozent. Wird die zehn Prozent entfernte Barriere gerissen, drohen Verluste.
Für Investoren, die die weitere Entwicklung in Südeuropas Krisenländern optimistisch betrachten, aber nicht alles auf Italien setzen wollen, ist das Partizipationszertifikat der Royal Bank of Scotland (RBS) auf den Euro Peripherie Value Select Basket (ISIN: DE 000 AA5 BF2 8) interessant. Mit dem Zertifikat investieren sie in einen Aktienkorb, der Titel von sieben italienischen, sieben spanischen und einem portugiesischen Unternehmen enthält. Dazu zählen unter anderem der Baukonzern ACS (Spanien), das Telekommunikationsunternehmen Telefónica (Spanien) sowie der Energieriese Eni (Italien).
Die insgesamt 15 Aktien wurden bei Emission des Zertifikats im Juli 2012 gleich gewichtet und werden jährlich auf ihre Ursprungsgewichtung zurückgesetzt. Dabei sind maximal zwei Aktien aus einer Branche vertreten. Für das Management verlangt die RBS jährlich eine Gebühr von einem Prozent. Die Strategie des Zertifikats ging bislang auf: Seit Emission stieg der Kurs um rund 50 Prozent. In diesem Jahr erzielte das Zertifikat ein Plus von 20 Prozent. Positiv: Die Dividenden fließen in die Kursberechnung des Korbs ein, Anleger nehmen also an etwaigen Ausschüttungen der Unternehmen teil. Das Papier läuft noch bis zum Juli 2022.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
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