United Internet: Im Hausse-Modus

Christian Scheid, Chefredakteur ZertifikateJournal

United Internet ist gut ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal 2015 gewann das Unternehmen, das durch seine Marken 1 & 1, GMX und Web.de bekannt ist, 230 000 neue Abonnenten.

Gleichzeitig zog der Umsatz um 27,5 Prozent auf 905,1 Millionen Euro an, wobei die Übernahme von Versatel einen entscheidenden Anteil daran hatte. Doch auch rein organisch hätte das Wachstum fast neun Prozent betragen. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verdiente United Internet mit 173,5 Millionen Euro sogar 54,8 Prozent mehr.

Jedoch hatten sich Analysten hier noch einen Tick mehr erhofft. Unterm Strich machten sich Abschreibungen auf Kaufpreise, vor allem für Versatel, bemerkbar. Dennoch fiel das Konzerngewinn-Plus mit 31 Prozent auf 78,6 Millionen Euro üppig aus.

Die Prognose steht
Auch das zweite Quartal sei gut angelaufen, berichtete Konzernchef und Großaktionär Ralph Dommermuth. Dennoch wollte der Manager seine Jahresziele noch nicht nach oben schrauben: "Wie im Vorjahr benötigen wir noch etwas mehr Prognosesicherheit", erklärte der Manager bei der Zahlenvorlage. Im Gesamtjahr will United Internet 800 000 neue kostenpflichtige Verträge generieren. Während der Umsatz weiterhin um 20 Prozent zulegen soll, steht beim Ebitda ein Anstieg von 40 Prozent auf der Agenda, wobei hier Einmalerträge aus dem Vorjahresergebnis herausgerechnet sind.

Aufwärtstrend intakt
Mit den starken Ergebnissen im Rücken hat die Aktie den Sprung auf ein neues Allzeithoch von 45 Euro geschafft. Da somit auch charttechnisch alles im grünen Bereich ist, dürfte der Titel seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Wer es spekulativ mag, greift zum Turbo-Long-Zertifikat (ISIN: DE000US4P9Z1) der UBS. Mit einem Hebel von 2,97 ausgestattet, bildet es Kursgewinne der Aktie überpro­portional ab. Die Knock-out-Schwelle ist 33 Prozent entfernt.

Für Fantasie sorgt zudem die mittelfristig mögliche DAX- Aufnahme. Denn mit einem Börsenwert von 8,8 Milliarden Euro ist United Internet schon nah an der ersten Börsenliga dran.

Fazit: Nach Vorlage der Quartals­zahlen sprang die Aktie auf ein Allzeithoch. Die Marke ist jetzt ein wichtiger Widerstand.