Discountzertifikate: Von Nervosität profitieren
Die Rabattpapiere spielen ihre Stärken vor allem in hektischen Marktphasen aus. Je stärker die Kurseinbrüche, desto besser.
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von Gian Hessami, Euro am Sonntag
Anfang Juli überwand der DAX die Marke von 10.000 Punkten. Seither scheint der Index nur noch eine Richtung zu kennen: nach unten. Knapp zehn Prozent Verlust innerhalb weniger Wochen ist kein Pappenstiel. Das deutsche Börsenbarometer erwischte es heftiger als andere Leitindizes.
So verlor der S & P 500 (USA) im selben Zeitraum nur gut drei Prozent, beim Nikkei 225 (Japan) betrug das Minus lediglich zwei Prozent. Dass sich das Verhältnis zwischen dem Westen und Russland verschlechtert, trifft Deutschland härter als andere Staaten: Viele deutsche Unternehmen unterhalten enge Geschäftsbeziehungen zum Reich Putins.
Der Einbruch an der deutschen Börse ließ zuletzt viele Anleger nervös werden. Abzulesen ist dies daran, dass die erwartete Schwankungsbreite, auch implizite Volatilität genannt, gestiegen ist. Fallen die Kurse, gehen Börsianer davon aus, dass die Kursausschläge größer werden. Der VDAX-New, der die erwartete Schwankungsbreite für die nächsten 30 Tage misst, notiert aktuell bei 19 Prozent - vor fünf Wochen waren es lediglich zwölf Prozent.
Die gute Nachricht für Anleger ist, dass sie mit bestimmten Finanzprodukten von der gestiegenen Volatilität profitieren können. Etwa mit Discountzertifikaten. Um das zu verstehen, muss man wissen, aus welchen Komponenten diese Produkte zusammengesetzt sind. Die Rabattpapiere werden, wie andere Teilschutzzertifikate auch, von den Emittenten mit einer Optionsstruktur hinterlegt, um das Auszahlungsprofil zum Laufzeitende zu sichern. Bei einem Discountzertifikat, etwa auf eine Aktie, verkauft der Käufer implizit eine Kaufoption - also einen Call - und kauft zugleich die Aktie. Durch die Prämie des Call-Verkaufs bekommt er einen Rabatt auf die Aktie. Steigt die Volatilität, steigt auch der Wert des Calls. Damit erhöht sich Prämie und somit der Preisrabatt. Kurzum: In schwankungsintensiven Börsenphasen sind Discounter günstiger als in schwankungsarmen.
Sicherheitspuffer durch Preisrabatt
Daher ist es bei der Produktsuche sinnvoll, volatile Basiswerte in Augenschein zu nehmen. Und je höher der Preisabschlag gegenüber dem Basiswert, desto größer der Sicherheitspuffer. Denn die Rückzahlung des Discounters orientiert sich an der Kursentwicklung des Basiswerts. Sollte der Kurs des Basiswerts fallen, befinden sich Anleger so lange in der Gewinnzone, bis der Einstiegspreis des Zertifikats erreicht wird. Die Teilabsicherung gibt es aber nicht umsonst. Bezahlt wird mit einer Gewinnbegrenzung, dem Cap. Bis zu dieser festgelegten Kursmarke partizipieren Anleger am Anstieg des Basiswerts.
Ein Beispiel: Ein Rabattpapier von Goldman Sachs auf den DAX (ISIN: DE 000 GT9 E4V 6) läuft bis 30. April 2015. Das Bezugsverhältnis lautet 1 : 100, und der Discounter kostet 85,62 Euro. Das entspricht einem Indexstand von 8.562 Punkten. Der Preisabschlag vom aktuellen DAX-Stand bei 8.956 Zählern beträgt 4,4 Prozent, und der Cap liegt bei 9.200 Punkten. Notiert der DAX zum Schluss auf oder über dieser Marke, erhalten Anleger 92 Euro pro Zertifikat. Dies ergibt eine Rendite von rund 7,5 Prozent. Sollte der Index unter dem Cap notieren, orientiert sich die Höhe der Rückzahlung am DAX-Stand. Rutscht der Index am Laufzeitende unter 8.562 Zähler, kommt es zu Verlusten.
Aufgrund der hohen Volatilität ist derzeit auch Adidas als Basiswert interessant. Die Aktie stürzte nach der jüngsten Gewinnwarnung des DAX-Konzerns innerhalb einer Woche von rund 70 auf 56 Euro ab. Ein Discounter der HVB auf Adidas (ISIN: DE 000 HY4 4HL 0) läuft bis 17. Juni 2015 und hat einen Cap bei 55 Euro. Der Rabatt beträgt bei einem Kaufkurs von 50,47 Euro rund elf Prozent. Notiert die Aktie am Laufzeitende bei 55 Euro oder darüber, erzielen Anleger eine Rendite von rund 9,6 Prozent. Liegt der Schlusskurs des Adidas-Titels unter dem Kaufpreis des Zertifikats, erleiden Anleger Verluste.
Ein anderer volatiler Basiswert ist die Aktie der Lufthansa, die bei 12,16 Euro notiert. Die Commerzbank offeriert darauf ein Discountpapier (ISIN: DE 000 CZ7 MXH 3), das bis zum 18. Juni 2015 läuft. Der Cap liegt bei 12,50 Euro, und der Rabatt beträgt 9,5 Prozent. Das Zertifikat kostet 11,08 Euro. Sollte die Aktie am Laufzeitende auf oder über dem Cap notieren, erhalten Anleger 12,50 Euro (Rendite: 12,9 Prozent). Sollte die Aktie 11,08 Euro unterschreiten, kommt es zu Verlusten.
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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29.10.2024 | Lufthansa Underweight | JP Morgan Chase & Co. |
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