Zu früh gefreut?
Mit dem Geschehen im Nahen Osten ergibt sich für die Märkte ein weiterer, überraschender Einflussfaktor.
Nun muss sich zeigen, wie es weitergeht und ob eine Ausbreitung unter dem Einfluss des Irans verhindert werden kann. Sollte sich die Lage weiter verschärfen, wird dies sicherlich nicht ohne Reaktion an den Märkten erfolgen.
Stabile US-Wirtschaft
Mit dem Beginn der Quartalszahlensaison richtet sich der Blick wieder etwas mehr auf die einzelnen Unternehmen. So zeigt sich die Wirtschaftsentwicklung in den USA trotz der Zinserhöhungen bislang immer noch sehr robust. Hintergrund hierfür sind Konjunkturprogramme, die unter dem ehemaligen US-Präsidenten Trump sowie auch unter dem amtierenden US-Präsidenten Biden gestartet wurden. Sollte das hohe Zinsniveau auch im kommenden Jahr weiterhin beibehalten werden bzw. sollten die Zinsen vorerst noch weiter steigen, dürften sich die Auswirkungen auf die US-Konjunktur dann auch allmählich etwas deutlicher erkennen lassen.
Unternehmen im Fokus
In Europa und speziell in Deutschland sieht die Situation anders aus. Obwohl das europäische Zinsniveau unter dem der USA liegt, zeigen sich deutlichere Spuren in der Wirtschaftsentwicklung. Man darf daher gespannt sein, welche Ergebnisse die Unternehmen hierzulande und in den USA für das dritte Quartal präsentieren werden. Fast noch wichtiger ist, wie der Ausblick ausfallen wird. Hält man an den bisherigen Zielen fest oder gibt es zurückhaltende Untertöne? Vor allem hierzulande dürften die Bäume nicht in den Himmel wachsen und könnten mit der Bekanntgabe der Quartalszahlen entsprechende Reaktionen nach sich ziehen. Da davon auszugehen ist, dass die Maßnahmen der Notenbanken sich auch weiterhin mit einer gewissen Verzögerung entfalten, könnte auch die eine oder andere Gewinnwarnung anstehen. Ohnehin muss sich erst noch zeigen, ob das aktuelle Zinsniveau bereits ausreicht, um die Inflation in den gewünschten Bereich zu drücken. Schließlich rechnen erste Optimisten bereits mit einem Ende des Abschnitts steigender Zinsen und dabei mit einer Zinswende in den kommenden Monaten. Sollte sich dies als Trugschluss erweisen, dürften die Kurse am Aktienmarkt vorerst weiter nach unten zeigen!
Stephan Feuerstein
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.