Wie man Kurse beeinflusst …
An den Aktienmärkten wird sehr genau darauf geachtet, dass eine Beeinflussung der Kursbildung vermieden wird. Auch müssen große Anleger ihre Positionen melden. Am Krypto¬markt ist dies nicht der Fall. Hier sind die Schwankungen ohnehin bereits sehr hoch und Risiken schwer zu kalkulieren. Wohin sich der eine oder andere Kryptokurs aktuell bewegt, ist aber mittlerweile auch von den Aussagen von Elon Musk abhängig.
Bestes Beispiel ist die Berg- und Talfahrt des Bitcoin, welcher immer wieder nach Tweets des Tesla-Chefs meist deutlich reagiert. Dabei werden auch andere Kurse beeinflusst. Speziell die "Spaßwährung" Dogecoin hat es ihm immer wieder angetan, die noch zum Jahresauftakt bei rund 0,004 US-Dollar lag. Zuletzt kletterte die Notierung auf geradezu atemberaubende 53 US-Cents. Unterstützt wurde dies unter anderem auch von der Nachricht, dass Elon Musk verkündet hatte, er arbeite an einer energieeffizienteren Krypto-Lösungen - unter anderem mit den Dogecoin-Entwicklern. Der Bitcoin befindet sich hingegen auf Talfahrt, nachdem auch hier von Musk entsprechende Aussagen einen Verkaufsimpuls losgetreten haben.
Unplanbare Einflüsse
Damit nimmt die Anzahl der Kryptoanleger zu, welche der offensichtlichen Kursbeeinflussung sehr kritisch gegenüberstehen. Man sollte sich daher der Gefahr bewusst sein, dass ein weiterer Tweet Musks ein Investment in Ether, Doge, Ripple usw. sehr deutlich in die eine oder andere Richtung treiben kann. So stellt sich die Frage, ob es weiterhin im Sinne aller Akteure ist, wenn ein zur Selbstdarstellung neigender Milliardär bewusst Kurse steigen oder fallen lässt, ohne dafür mit einer Konsequenz rechnen zu müssen.
Anlagemöglichkeiten nach der Corona-Pandemie?
Etwas kalkulierbarer sind aktuell die Aktien- und Rohstoff-Märkte. Während bei den Dividendentiteln die Rally in diesem Jahr teilweise etwas zu rasch und zu üppig ausgefallen ist, rückt der eine oder andere Rohstoff nach und nach ins Visier der Anleger. Die Trends bei Bauholz, bei Öl oder bei den Industriemetallen sind allerdings schon in einem fortgeschrittenen Zustand, so dass auch hier die Gefahr eines Rücksetzers zunimmt. Dafür erfreuen sich die Edelmetalle und dabei allen voran das Gold wieder steigender Beliebtheit. Hintergrund dürfte vor allem die zunehmende Angst vor einer steigenden Inflation sein. Würde es in Bezug auf die Teuerungsrate weitere Anzeichen geben, sollte der Trend aus den Aktien ins Gold keine wirkliche Überraschung sein.
Stephan Feuerstein
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.