Was passiert in den kommenden Monaten?
Bereits vor seiner offiziellen Amtseinführung hat Donald Trump einmal mehr für Aufsehen gesorgt. Ob der Kauf Grönlands seitens der USA, die Abtretung des Panama-Kanals an die USA oder auch die "Einbürgerung" Kanadas in die Vereinigten Staaten, die Wünsche Trumps sind in allen Fällen bemerkenswert.
Wenngleich davon auszugehen ist, dass die imperiale Begierde des alten und neuen US-Präsidenten nicht in allen Fällen befriedigt wird, gibt er damit doch einen Vorgeschmack, was in seiner zweiten Amtszeit zu erwarten ist.
Sorgen und Optimismus für 2025
Während zu Beginn des vergangenen Jahres viele Analysten zurückhaltend für die Entwicklung der Aktienmärkte in 2024 waren, zeigt sich mit dem jüngsten Jahreswechsel mehr Optimismus. Ob sich dieser allerdings bewahrheitet, muss sich erst zeigen. Schließlich ist davon auszugehen, dass die geopolitischen Spannungen unter Trump nicht weniger werden und es zudem auch zu einem Zuwachs wirtschaftlicher Dramatik kommen wird. Die angekündigten Zölle würden in den USA die Produkte verteuern und den Druck auf die Notenbank erhöhen, die gerade gelockerten Zinszügel wieder anzuziehen. Da die Aktienrally der letzten Monate aber auch in besonderem Maße auf der Erwartung weiter fallender Zinsen gründet, könnten steigende Zinsen den Aktienmärkten einen ordentlichen Dämpfer verpassen.
Gut gelaufen & hoch bewertet
"Künstliche Intelligenz" war neben der Erwartung fallender Zinsen der Kurs¬treiber des vergangenen Jahres. Mittlerweile sind viele Titel, die von der "KI-Fantasie" getrieben wurden in einem überhitzten Zustand angelangt und gleichzeitig ambitioniert bewertet. Wenngleich dieses Thema auch in den kommenden Monaten für den einen oder anderen Anstieg sorgen könnte, nimmt die Gefahr von Rücksetzern zu. Da mit der Amtseinführung Donald Trumps auch gleichzeitig die Quartalszahlensaison beginnt, darf man gespannt sein, ob die jeweiligen Unternehmen die mittlerweile sehr hohen Erwartungen noch übertreffen können. Wie schwer dies mittlerweile ist, hat sich bei der letzten Bekanntgabe der nach wie vor beachtlichen Quartalszahlen von NVIDIA gezeigt. So wurde die Wachstumsrate von 100 Prozent nur knapp verfehlt. Grund genug für viele Anleger, sich von dem Titel zu trennen. Da auch andere Unternehmen mittlerweile sehr hoch bewertet sind, könnten die Erwartungen der Anleger allmählich ebenfalls verfehlt werden. Damit nimmt die Gefahr eines Rücksetzers an den Aktienmärkten weiter zu. Ins Bild passt dabei dann auch der Optimismus vieler Akteure für die Entwicklung der Dividendentitel in den kommenden Monaten!
Stephan Feuerstein Hebelzertifikate.de
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.