Was macht der DAX in den nächsten Wochen?
Der Konflikt zwischen den USA und dem Iran hat in den ver¬gangenen Tagen die Schlagzeilen bestimmt. Die Anleger reagieren hierbei sehr besonnen.
Dies dürfte unter anderem auch daran liegen, dass US-Präsident Trump nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani wieder einen deeskalierenden Kurs fährt. Zudem steht der Iran nach dem Abschuss eines Passagierflugzeugs international in der Kritik. Eine militärische Ausweitung der Auseinandersetzung scheint daher im Moment kein sehr wahrscheinliches Szenario zu sein. Dennoch sollte man dies nicht völlig außer Acht lassen.
Strohfeuer beim Ölpreis
Der Ölpreis ist nach der Reaktion infolge der Tötung des iranischen Generals wieder rasch in sich zusammengefallen. Aus fundamentaler Sicht ist dies wenig verwunderlich, da die Rohöllagerbestände aktuell voll sind und damit ein aufwärts gerichteter Trend aktuell nicht zu erwarten ist.
Belastungsfaktoren rücken in den Hintergrund
Zwar ist der Handelsstreit zwischen den USA und China mit einer ersten Teileinigung noch längst nicht beigelegt, aktuell schwelt dieser Belastungsfaktor aber ebenso im Hintergrund, wie das Thema Brexit. Obwohl der britische Premier Johnson beim Treffen mit EU-Kommissionschefin von der Leyen erneut eine Verschiebung des Austrittsdatums abgelehnt hat, blieb die Reaktion an den Märkten diesbezüglich kaum erkennbar. Damit dürften sich die Anleger auf die beginnende Quartalszahlensaison konzentrieren. Sollten hier die Ergebnisse überzeugen, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis der DAX ein neues Allzeithoch erreichen kann.
Saisonal interessanter Abschnitt
Der Januar und der Februar sind aus saisonaler Sicht keine guten Handelsmonate. So ergibt die Auswertung der vergangenen Jahrzehnte, dass in diesem Zeitraum in der Regel eher ein durchwachsenes Ergebnis zu erwarten ist. Interessanter wird dann aber der März und vor allem der April, der - je nach Auswertungszeitraum - der stärkste Börsenmonat ist. Betrachtet man dies positiv, so würden sich im Januar und Februar sicherlich interessante Gelegenheiten ergeben, um sich für einen positiven März und April zu positionieren.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.