Überraschend gegen den Trend?
Nein, es geht an dieser Stelle eigentlich nicht um das Thema "antizyklisches Trading". Vielmehr zeigt sich der Fall Tesla interessant!
Gerade jetzt, wo die Politik das Thema e-Mobilität aufgegriffen hat und - zumindest hierzulande - voraussichtlich weiter fördern wird, zeigt der Kurs von Tesla nach unten. Dass das Unternehmen in einem atemberaubenden Maß überbewertet ist, war eigentlich schon lange bekannt. Und auch, dass die Zahlen der Zukunft, die Tesla-Chef Elon Musk den Teilhabern gerne präsentiert, mit jeder Vorstellung weiterer Unternehmenszahlen verfehlt werden, war bislang auch nicht wirklich ein Thema. Wer Tesla nicht im Depot hatte, schien etwas verkehrt zu machen. Und nun? Orientieren sich die Aktionäre nun doch an den fundamentalen Daten, da das mit dem Wachstum irgendwie nicht so ganz zu klappen scheint - zumindest nicht so, wie Musks Visionen sind? Trotz dem aktuellen Rücksetzer und der damit möglicherweise eingeleiteten Trendwende nach unten wohl eher nicht - zumindest noch nicht.
Der Trend zum Elektro-Auto belastet Tesla
Es ist sicherlich eine große Bandbreite von Gründen, warum sich die Aktionäre nun von der Aktie trennen. Ein wesentlicher Punkt ist sicherlich die Glaubwürdigkeit, da - wie schon erwähnt - die Ziele von Elon Musk nicht so wirklich erfüllt bzw. immer wieder nach hinten geschoben wurden. Große Hoffnung legten die Teilhaber daher auf das massenfähige Modell 3. Hier wurden die Erwartungen bei der Vorlage der Zahlen weit enttäuscht. Auch der Gewinn, der pro verkauftem Modell 3 übrig bleibt, ist weiter gesunken und hinterließ ebenfalls große Enttäuschung. Ein wesentlicher Punkt, der Tesla langfristig aber wirklich Probleme bereiten dürfte, ist die Tatsache, dass die großen deutschen Autobauer aber auf politischen Druck hin dem Thema Elektroauto mehr Gewicht verleihen. Während Tesla bislang in einer Nische agierte, tritt das Unternehmen nun mit Gegnern wie Daimler, BMW oder Volkswagen in den Ring. Dies könnte die ohnehin schon schlechte Bruttomarge noch weiter sinken lassen.
Politisch unterstützt - oder doch nicht?
Während in Europa und speziell in Deutschland, aber auch in den Ländern des fernen Ostens der Trend zum Elektroauto weiterhin politisch unterstützt wird, wendet sich US-Präsident Trump von diesem Thema ab und möchte nun auch die Subvention von aktuell 7.500 US-Dollar pro Elektro-Auto streichen. Da dies das Hauptgeschäftsfeld von Tesla ist, dürfte eine solche Änderung das Unternehmen herb treffen. Damit könnten dann die von Musk genannten Zahlen noch weiter in die Ferne rücken!
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.