Nur ein kurzer Rücksetzer?

Die Aktienmärkte konnten sich allerdings relativ rasch wieder fangen. Nun stellt sich die Frage, ob die freundliche Tendenz zum Wochenauftakt nur eine technische Reaktion auf die Verluste der Vorwoche darstellt. Oder aber, ob mit neuem Schwung der Gipfelsturm weiter anhält und der DAX doch noch in Kürze die runde Zahl von 8.000 Punkten erreichen kann.

Inflationssorgen bleiben!

Die hohen Rohstoffpreise sorgen nach wie vor für Preisdruck. Mit dem Geschehen in Libyen und der Auswirkung auf den Ölpreis hat sich dies nicht geändert. So ist es kein Wunder, dass die Teuerungsrate weiter ansteigt. Die Zeiten extrem niedriger Zinsen dürften also allmählich gezählt sein. Schließlich befindet sich die Inflationsrate mittlerweile auf einem Niveau, das die Notenbanker genau beobachten. Es sollte also nicht überraschen, wenn die EZB die Märkte allmählich auf eine Zinswende vorbereitet. Damit wird allerdings Liquidität abgesaugt, die in den letzten Monaten immer wieder Triebfeder des Anstiegs an den Aktienmärkten war. Es könnte also durchaus sein, dass die in der vergangenen Woche erwartete Korrekturbewegung doch vorerst noch einmal verschoben worden ist.

Durchgeladen und den Finger am Abzug!

Geht es nach Warren Buffett, so sind offensichtlich auch trotz des Anstiegs der letzten Monate noch Schnäppchen zu machen. In seinem jährlichen Bericht an die Aktionäre seiner Holding Berkshire Hathaway beschreibt er mit blumigen Worten, dass die Elefantenbüchse geladen ist und sich sein Finger am Abzug befindet. Was nichts anderes verdeutlichen soll, als dass der Investor eine größere Übernahme im Visier hat. Die Kasse ist bei ihm durchaus gefüllt für einen größeren Deal, so dass man sich in den nächsten Wochen und Monaten überraschen lassen darf, welche Gelegenheit Buffett einmal mehr entdeckt hat.

Krisenwährungen weiterhin gefragt!

Weiterhin gefragt bleiben „Krisenwährungen“ wie Gold und Silber. In Anbetracht der Erwartung einer weiter steigenden Inflation dürfte der Trend hier weiter anhalten, so dass sich Rücksetzer bei den Edelmetallen auch weiterhin zum Zukauf eignen.

Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.