Klopapier ist das neue Gold!
Die breite Bevölkerung ist nicht gut auf einen Ausnahmezustand vorbereitet. Warum auch, schließlich kommt dieser auch wirklich nur extrem selten vor.
Insofern ist es auch nicht verwunderlich, dass rationales Denken in diesen Zeiten nur bedingt anzutreffen ist. Dies lässt sich an nichts besser als an der riesigen Nachfrage nach Toilettenpapier erkennen. Während Nahrungsprodukte möglicherweise noch nachvollziehbar wären, schütteln mittlerweile viele Bürger hinsichtlich der Hamsterkäufe bei Toilettenpapier nur noch den Kopf. Entsprechend hoch sind auch die zynischen Beiträge in sozialen Medien.
Kein logisches Denken in Extremphasen!
Auch an den Märkten lässt sich erkennen, dass logisches Denken aktuell nicht sehr weit verbreitet zu sein scheint. Wir hatten noch Ende Januar darauf aufmerksam gemacht, dass die Märkte das Thema Corona (und daneben auch die US-Wahl oder den Brexit) sträflich vernachlässigen, was aber über kurz oder lang dann doch wieder mehr oder weniger heftig eingepreist wird. Aktuell sind wir bei "mehr heftig" angelangt, so dass Aktien in aller Breite verkauft werden - Hauptsache weg! Dies führt natürlich dazu, dass nach und nach einige Substanzwerte auf günstige Bewertungsniveaus zurückfallen. Was andererseits zur Folge hat, dass einige Börsenentertainer bereits wieder zum Einstieg raten. Bekanntlich steigen die Kurse langfristig immer. Leider werde ich momentan noch zu oft danach gefragt, was (nicht ob) man jetzt wieder kaufen kann. Aus diesem Blickwinkel scheint der Pessimismus noch nicht groß genug zu sein, welcher dann einen nachhaltigen Trendwechsel nach oben mit sich bringt.
Was folgt auf Corona?
In der aktuell hysterischen Phase dringt nur teilweise durch, dass infolge der gerechtfertigten Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus ein wirtschaftlicher Abschwung die voraussichtliche Folge sein dürfte. Auch wenn es aktuell darum geht, die Zahl der neu Infizierten über einen längeren Zeitraum zu verteilen, wird sich dies in der konjunkturellen Entwicklung bemerkbar machen. Nach dem Crash am Aktienmarkt könnte daher im Laufe des Jahres eine weitere Abschwungphase folgen, welche aber deutlich weniger heftig ausfallen sollte. Damit aber würden sich dann tatsächlich langfristig sehr attraktive Einstiegsgelegenheiten ergeben, so dass man momentan noch keine Angst haben muss, etwas zu verpassen. Denn bekanntlich ist Panik in jeder Hinsicht ein schlechter Berater!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.