Good news are bad news?
Die Quartalszahlensaison ist in vollem Gange. Die Unternehmen präsentieren dabei bislang eigentlich erfreuliche Zahlen.
So liegen die Ergebnisse häufig über den offiziell verkündeten Erwartungen. Und doch geben die Kurse nach der Präsentation der Quartalsergebnisse immer wieder mehr oder weniger deutlich an Wert ab. Während die inoffiziellen Erwartungen offenbar höher zu liegen scheinen, reagieren die Anleger aber auch auf Ausblicke sehr deutlich. Stellt dabei ein Unternehmen keine weitere Steigerung der Daten in Aussicht, wird dies von den Anlegern mittlerweile abgestraft. Damit befinden wir uns im so genannten "good news are bad news" - Abschnitt.
Gute Nachrichten sorgen für Verkäufe
Reagieren die Anleger nach einem kräftigen Einbruch auf weiterhin schwache Daten nicht mehr mit Verkäufen oder sogar bereits mit ersten Käufen, befindet sich der Markt im "bad news are good news" Abschnitt. Hier treten die Schnäppchenjäger, die Titel günstig einsammeln und den Markt stabilisieren, hervor. Genau umgekehrt ist es beim Abschnitt "good news are bad news". Hier reagieren die Anleger nicht mehr auf positive Nachrichten mit weiteren Käufen, sondern geben bereits erste Positionen ab. Dies ist in der Regel ein Anzeichen für eine (bereinigende) Korrektur. Was sich im aktuellen Fall zunächst negativ anhört, dürfte doch auch wieder fundamental attraktive Einstiegskurse mit sich bringen. In diesem Fall sollte man dann ganz genau darauf achten, wann der Markt nicht mehr auf negative Nachrichten reagiert.
Kurzfristiges Korrekturrisiko!
Neben dem "Reaktions-Zyklus" der Marktteilnehmer zeigt spätestens mit dem Beginn des Börsenmonats August auch die saisonale Kurve nach unten. Allerdings hellt sich das Bild dann auch wieder mit dem Start in den Börsenmonat Oktober auf, so dass es in der Regel zu einem positiven Jahresausklang kommt. Mittlerweile hat das Risiko eines Rücksetzers aber deutlich zugenommen und könnte die Aktienmärkte zunächst etwas weiter nach unten treiben. Da diese Bewegungen aber oftmals rascher und heftiger als aufwärts gerichtete Tendenzen erfolgen, ergeben sich aktuell für kurzfristig orientierte (Hebelzertifikate-)Trader entsprechend attraktive Abschnitte.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.