Ein wichtiger Einflussfaktor!
Sinkende Zinsen und ein üppiges Maßnahmenpaket der chinesischen Regierung erfreuen aktuell die Anleger am Aktienmarkt. Allerdings gibt es auch Einflüsse, welche das Bild eintrüben und diese sind nicht zu unterschätzen!
Aktienmärkte sind gut gelaufen!
Die ersten Unternehmen haben begonnen, ihre Quartalszahlen zu präsentieren und lenken den Blick allmählich wieder etwas von den makroökonomischen Daten weg. Der Rücksetzer, welcher Anfang August zu einem fast panikartigen Abverkauf führte, ist mit der Rally im August und September mehr als nur ausgeglichen. Allerdings ergibt sich nach neun Wochen Kursrally mittlerweile auch ein etwas überhitzter Zustand, welcher in der vergangenen Woche bereits zu einem Rückgang geführt hat. Damit stellt sich die Frage, wohin die weitere Reise geht und auf welche Einflüsse geachtet werden sollte.
Korrekturauslöser Japan?
Am 5. August sind die Aktienkurse nach unten gerutscht, weil die japanische Notenbank den Leitzins angehoben hat. Zwar war der Zinsschritt auf nunmehr 0,25 Prozent vergleichsweise gering. Allerdings war das japanische Zinsniveau über viele Jahre bei null oder sogar leicht im negativen Bereich. Damit war es sehr lukrativ, sich in Japan zu verschulden und das Geld an anderen Märkten zu investieren. Beendet die japanische Notenbank allerdings die Ära extrem niedriger bis negativer Zinsen, werden diese "Carry-Trades" zunehmend unrentabler und riskanter. Weitere Zinsanhebungen in Japan dürften daher auch an den westlichen Aktienmärkten einen nicht zu unterschätzenden Einfluss haben. Der neue japanische Premierminister Shigeru Ishiba hatte sich bereits in der Vergangenheit gegen die expansive Geldpolitik ausgesprochen. Insofern ist es nicht unwahrscheinlich, dass sich die Zeit der niedrigen Zinsen in Japan dem Ende neigt. Sollte dieses Szenario weiter fortschreiten, ist eine korrigierende Bewegung bei DAX, Dow & Co. zu erwarten. Es bietet sich daher an, die japanische Geldpolitik etwas im Auge zu behalten!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.