Ein- oder Ausstiegskurse?
Die Aktienmärkte sind zunächst erfolgreich ins neue Jahr gestartet, dem Dow Jones gelang dabei sogar der Anstieg auf ein neues Allzeithoch. Seitdem hat die Antriebskraft nachgelassen. So wirken nach wie vor diverse Einflussfaktoren belastend, welche die Notierungen auch in den kommenden Monaten immer wieder im Zaum halten könnten.
Sorgen der Anleger wirken belastend!
Bereits kurz nach dem Jahreswechsel brachte sich der chinesische Immobilienkonzern Evergrande wieder ins Rampenlicht. So wurde der Handel an der Börse in Hongkong ausgesetzt, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 435.000 Quadratmetern abreißen soll. Dies kommt zu einem mehr als ungünstigen Zeitpunkt, da der Konzern unter einem gewaltigen Schuldenberg ächzt. Nach wie vor ist man sich nicht einig darüber, ob eine Pleite von Evergrande nicht doch so hohe Wellen schlagen könnte, die sich weit über die Landesgrenzen hinaus auswirken.
Druck auf die Notenbanken nimmt weiter zu!
Die Teuerungsraten klettern weiter, womit der Druck auf die Notenbanken weiter zunimmt, die Zinsen anzuheben. So wird aktuell bereits darüber spekuliert, ob die drei angekündigten Zinsschritte in den USA ausreichen werden, um die Inflation wieder im Zaum zu halten. Auch hierzulande werden erste Stimmen laut, dass sich die Preise stärker als geplant verteuern. Man darf daher darauf gespannt sein, wie die weitere Vorgehensweise der Europäischen Zentralbank sein wird. In jedem Fall machen steigende Zinsen die Anlage in Aktien unattraktiver, womit auch der eine oder andere mittlerweile sehr ambitioniert bewertete Titel Schwierigkeiten beim weiteren Verlauf haben dürfte.
Gefahr einer Korrektur!
Die erst seit einigen Wochen aufgetretene Omikron-Mutante des Corona-Virus sorgt weiterhin für einen wirtschaftlichen Dämpfer. Dabei bleibt es zu hoffen, dass es international gelingt, dieses Thema in den Griff zu bekommen. Momentan bleibt das Thema Corona-Pandemie allerdings weiterhin ein negativer Einflussfaktor, der sich auch in den kommenden Wochen auf die Kurse auswirken dürfte.
Es bietet sich daher an, insgesamt vorsichtiger zu sein und bestehende Investments zu überprüfen. Schließlich nimmt die Gefahr einer korrigierenden Bewegung aktuell weiter zu. Betrachtet man es positiv, würden sich mit einer solchen Tendenz dann auch wieder attraktive Einstiegskurse ergeben.
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.