Droht im Sommer ein Crash?
Um zu sehen, wie die aktuelle Situation am Immobilienmarkt aussieht, hat eine US-Maklerin für ein Wohnhaus einen geradezu aberwitzigen Preis aufgerufen.
Dazu muss man wissen, dass die besagte Immobilie verwüstet ist und es darin nach allerlei Unappetitlichem riecht. Die Tatsache, dass sich die Maklerin vor Kaufinteressenten fast nicht retten konnte, verdeutlicht sehr eindrucksvoll, wie es um den US-Immobilienmarkt aktuell steht. Doch auch hierzulande sind die Preise für Wohneigentum in schwindelerregende Höhen geklettert. Solange die Zinsen niedrig bleiben, ist dies kein Problem. Da ein Großteil aber gerade aufgrund der niedrigen Zinsen gebaut wurde, würde eine Wende bei den Leitzinsen entsprechende Probleme mit sich bringen.
Rally am Aktienmarkt stottert
Wenngleich es beim DAX zuletzt zwar weiter nach oben gegangen ist, hat die Dynamik etwas nachgelassen. In den USA gelang es dem Dow Jones zuletzt nicht mehr, das Hoch von Anfang Mai zu überwinden. Auch hier dürfte ein nicht zu unterschätzender Teil des vorausgegangenen Anstiegs auf das niedrige Zinsniveau zurückzuführen sein. Und auch in diesem Fall dürfte ein Ende der expansiven Geldpolitik entsprechende Spuren in den Kursen hinterlassen.
Rally vor dem Rückgang?
Wie schnell es nach unten gehen kann, hat der vergangene Freitag offenbart. So gaben die Aktienmärkte am großen Verfallstermin an den Terminbörsen rasch an Wert ab. Aufgrund des zuletzt wieder zugenommenen Optimismus kam die Bewegung nicht völlig überraschend. Überhaupt stellt ein hohes Maß an freundlich eingestellten Akteuren ein Warnsignal dar. Blickt man dagegen auf den durchschnittlichen Verlauf innerhalb eines Börsenjahres, könnte sich vor einem Rückgang noch einmal ein Lichtblick ergeben. So ist häufig in der ersten Juli-Hälfte noch einmal ein Anstieg zu beobachten, der dann von einer Schwächephase, die oftmals bis in den September andauert, abgelöst wird. Genau dieser Anstieg könnte im aktuellen Fall aus dem bereits vorhandenen Optimismus Euphorie entstehen lassen und noch aktuell vorhandene Zweifel über den weiteren Verlauf verdrängen. Hinsichtlich des bereits zu beobachtenden Anstiegs der Inflation sind diese aber weiterhin berechtigt und könnten daher auch Hintergrund eines Rücksetzers im August und September darstellen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer nimmt aktuell jedenfalls wieder zu!
Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.