Das Undenkbare schaffen?
Das kursbestimmende Thema bleibt weiterhin, was die Zinsen machen werden. Zieht die Inflation weiter an, wird die US-Notenbank zu schnelleren oder üppigeren Zinsschritten genötigt sein.
Aber auch die Europäische Zentralbank kann sich diesem Thema nicht entziehen, so dass sich auch hier der Blick auf die Inflationsrate richtet. Steigende Zinsen belasten aber die Aktienkurse, womit auch der Schuldige für den Rücksetzer Anfang Februar ausgemacht ist. Schließlich lassen höhere Zinserträge die Renditen bei den Dividendentiteln vergleichsweise ungünstiger aussehen. Gleichzeitig wird damit aber auch der Konjunkturaufschwung etwas gebremst, da Unternehmen dann mit steigenden Refinanzierungsaufwendungen rechnen müssen.
Neuigkeiten zur geldpolitischen Ausrichtung
Neue Hinweise hinsichtlich der geldpolitischen Ausrichtung bzw. der Aussichten erhofft man sich am Dienstag, wenn der neue US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des Repräsentantenhauses seinen Wirtschaftsbericht vorlegt. Da Jerome Powell aber - ähnlich wie seine Vorgängerin Janet Yellen - als geldpolitische "Taube" gilt, sollte auch er eine eher expansive Geldpolitik verfolgen. Immerhin verspricht man sich einen Hinweis darauf, welchen Kurs man unter dem neuen Vorsitzenden einschlagen wird. Nach dem in der vergangenen Woche veröffentlichten Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung rechnen die Marktteilnehmer nun damit, dass die nächste Zinsanhebung bereits im März erfolgen wird. Für 2018 geht die Mehrheit nach wie vor von insgesamt vier Zinsanhebungen aus. Wenngleich Janet Yellen davon bereits kurz vor Ende ihrer Zeit als US-Notenbankchefin ausgegangen war, ging die offizielle Projektion der FED bislang nur von drei Zinsschritten aus.
Konjunkturdaten im Blick
Nach der Quartalszahlensaison rücken nun wieder die Konjunkturdaten ins Visier. Dabei sollte man ganz besonders auf die Daten achten, die einen Anstieg der Inflation andeuten, wie beispielsweise die Verbraucherpreise. Schließlich beziehen auch die Notenbanken diese Daten in ihre Modelle mit ein. Insgesamt haben diese allerdings eine fast undenkbare Konstellation vor sich. Einerseits könnte die steigende Inflation einen Zinsschritt nach oben erfordern. Andererseits erhöht man einerseits die horrenden Staatsschulden und tritt auf die konjunkturelle Bremse. Da es sich aber besonders in Euroland das eine oder andere Land mit der indirekten Staatsfinanzierung "gemütlich" gemacht hat, könnte eine Wende in der expansiven Geldpolitik auch rasch wieder ein Krisenszenario heraufbeschwören. Auch deshalb bietet es sich an, die Daten momentan besonders zu beachten!
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Stephan Feuerstein ist Chefredakteur des Börsenbriefes Hebelzertifikate-Trader. Bereits seit Anfang der 90er Jahre beschäftigt er sich mit dem Thema Börse, speziell der Technischen Analyse. Infos: www.hebelzertifikate-trader.de Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.